Diese Woche ging es auch eher ruhig zu bei uns. Thomas absolvierte vor Frühstück und Arbeit das übliche Lauf- oder Rollertraining. Als Thomas heute morgen auf den Hof rollert, ruft Karla ganz aufgeregt „Papa, Ski!“. Bei mir war auch hauptsächlich Laufen angesagt, mal in Kombination mit dem Ski-Ergometer an Thomas' Institut (Trim & Run), heute mit Fitnessstudio (Gym & Run) und gestern mit Freibad, wo ich mich auf einen Kilometer Schwimmen mit Thomas traf (Swim & Run). Auch mit Karla waren wir am Dienstag Abend, statt Little Gym, im Freibad, wo wir zufällig auf Lilly aus ihrer neuen Kita sowie Barry am Ende seinen Schwimmtrainings trafen. Wie wir letztens per Zufall erfuhren, war er (wahrscheinlich Ende der 80er Jahre) auch mal einer der besten Triathleten der USA und schnitt in Hawaii als 23. ab. Heute hätte seine Platzierung wahrscheinlich aufgrund der Leistungsdichte noch eine 1 davor, aber trotzdem! Das Langlaufen hat er übrigens autodidaktisch erst mit etwa 30 Jahren erlernt. Ich kann also bezüglich meiner Technik noch Hoffnung haben ;-)
Karla genoss das Wasser im Freibad, aber leider war es recht voll und kurz nach unserer Ankunft war auch gleich schon wieder Zwangspinkelpause für alle unter 18. Na ja, ich denke, wenn Karla drei Jahre alt ist, können wir mal einen Schwimmkurs in Angriff nehmen.
Ansonsten war ich mit Karla mehrmals diese Woche bei Denise, die ja nun mit Familie in Deutschland weilt, und wo wir fleißig Blumen gießen. Karla hilft dann auch gern mit. Leider bliebt sie dabei auch meistens nicht trocken. In der Kita haben sie erzählt, dass Karla nun viel Spanisch spricht. Als ich sie einmal abholte, standen am Eingang viele kleine Kinderstühle und sie wollte sich unbedingt darauf setzen und rief „silla, silla“ (Stuhl). Auch als sie letztens einen vollen Tetrapak mit Saft auf dem Spielplatz fand, rief sie begeistert „jugo!“ („Saft“ in Lateinamerika). Jetzt weiß ich natürlich, was ich schon die ganze Zeit als Grund für ihre beim Abholen meist noch volle Trinkflasche vermutet hatte: sie trinkt dort hauptsächlich Saft und die Flasche bekommt sie erst wieder, wenn ich sie abhole. Das war mir schon öfter aufgefallen. Unnötig zu erwähnen, dass ich ihnen gesagt hatte, dass sie keinen Saft bekommen soll. Aber das ist ja hoffentlich bald vorbei. Am Dienstag fliegen wir nach Deutschland und danach geht sie in den Kindergarten der First Baptist Church. Vor dem ersten Tag grauts mir allerdings schon ziemlich... Sie ist ja gut mit Eingewöhnen, aber wenn sie längere Zeit nicht in der Kita war, hat sie sowieso erstmal keine Lust und dann noch eine neue Umgebung.
Ansonsten zeigt Karla weiterhin ihre musikalische Seite, indem sie im Auto klar sagt, dass sie gern Stromae hören möchte. Das ist der mit „Alors on dance“. Einer seiner Titel heißt „Houselelujah“ in Anspielung darauf, dass House-Musik seine Religion ist. Wenn Karla nun Stromae eingelegt hören will, ruft sie „Hausschuhe“! Nachdem ich ihr gestern abend beim Einschlafen versprechen musste, dass wir heute früh „Hausschuhe“ hören, legte ich die CD auf dem Weg zum Kindergarten ein. Dort angekommen kramte sie die Hülle aus der Mittelkonsole und rannte los damit Richtung Kita. Ich nahm sie ihr zwar wieder ab, aber ich denke, beim Abholen wird sie wieder auf ihre „Hausschuhe“ bestehen.

Stromae - Alors on danse (clip officiel)
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Zur Zeit ist Karla recht anstrengend. Vielleicht schafft sie die Kita, vielleicht die Wärme (teilweise 35 Grad). Jedenfalls kann man es ihr nur schwer recht machen. Dabei ist sie nicht grundsätzlich schlecht gelaunt, aber will unterhalten werden. Ständig heißt es „Pielpa“ (Spielplatz), die 500m hinlaufen will das Fräulein aber nicht. Wenn ich dann wieder umdrehe, weil sie keinen Schritt macht, geht das Geheule los. „Maaaamaaa“, *heul*. Dann stell ich den Sprenger an. Das ist dann 10min schön, aber dann ist wieder irgendwas. Beim Frühstück isst sie nach der Milch schlecht und spielt eher mit ihrem Müsli. Daher sind wir zur Milchrationierung übergegangen, was ganz gut zu funktionieren scheint. Abends ist sie immer noch recht munter, schläft schlecht und spät ein und wacht immer noch einmal auf, kurz bevor wir ins Bett gehen. Der Höhepunkt war die Nacht von Dienstag zu Mittwoch, wo sie so häufig wach und schwer zu trösten war, dass ich ab 4:30 mein Lager mit Decke und Kopfkissen neben ihrem Bett aufschlug und durch das Gitter ihr Händchen halten musste. Auch dann wachte sie noch häufig auf, beruhigte sich aber gleich wieder. Thomas war nach oben auf die Couch gezogen. Infolgedessen verschliefen wir Mittwoch alle und waren schlecht gelaunt. Am nächsten Abend erzählte sie vor dem Einschlafen, sie habe Angst vor dem Hund. Leider weiß ich damit nichts anzufangen und konnte nur sagen, dass sie keine Angst zu haben braucht. Auf ihre Frage, sagt ich ihr, dass Mama und Papa keine Angst vor dem Hund haben.
Thomas war die Woche über auch ganz gnatzig und meinte, Karla hat ihn nicht mehr lieb. Er hat aber auch viel zu tun und Kinder spüren Anspannung und Druck ja recht deutlich. Also habe ich versucht, mir nichts vorzunehmen, nachdem ich Karla abgeholt hatte, was angesichts von Haus- und Gartenarbeit sowie Einkauf und Essensvorbereitung nicht so einfach war. Gestern waren wir mal auf einem anderen Spielplatz, der meist schön im Schatten liegt und Karla rutschte viel, kletterte und spielte im Sand. Auf dem Hinweg spielte sie im Chariot auf ihrer „Monina“ (Mundharmonika). Auf dem Rückweg wollte sie ständig aussteigen, den Chariot schieben und dann zurück zum Spielplatz. Irgendwann hat es mir gereicht und ich steckte sie gut angeschnallt in den Wagen, aus dem Karla nach einer Weile alles Mögliche herauswarf, um gleich wieder danach zu schreien. Ich ignorierte das eine Weile, sammelte fleißig Schuhe, Sonnenbrille etc. auf. Es stellte sich heraus, dass sie Hunger hatte. Natürlich hab ich immer ein Notfallobst oder eine Käsestange dabei und Karla war schlagartig zufrieden mit ihrem Erdbeerpüreebeutel zum Auszutschen. Ich merkte mir das fürs Flugzeug vor.
Heute waren wir noch in der neuen Kita, wo „Water Day“ war. Jeden Freitag planschen sie dann im Sommer draußen in ein paar kleinen, eigens dafür aufgestellten Pools herum. Karla spielte wieder mit Lilly, aber auch mit Owen, Britt und Riley. Anonsten sind in ihrer Gruppe noch Piper und Claire. Jetzt hat die Gruppe ihren neuen Raum bezogen, der nun auch über eine Toilette und ein Waschbecken auf Kinderhöhe verfügt. Gruppenleiterin ist Miss Dee, die recht sympathisch zu sein scheint und wirklich sehr geduldig, liebevoll, aber auch konsequent ist. Wenn Owen beim Nachmittagssnack nach drei Ermahnungen immer noch aufsteht, gibt es halt nichts mehr. Dann weint er zwar, aber darf auch auf den Arm der anderen Erzieherin. Es wird vorgelesen oder Karten gezeigt, bei denen die Kinder sagen sollen, was sie sehen, z. B. das Meer, die Sterne, und wo z.B. die Sterne sind usw. In der alten Kita vermissen sie Karla jetzt schon...
Danach war Planschen zuhause angesagt, dann Abendbrot mit Papa und danach nochmal auf den Spielplatz.... Jetzt ist es 21:45 und Karla ist immernoch mopsfidel und schreit, weil wir sie trotzdem ins Bett gesteckt haben. Dabei ist sie auch vor 7 Uhr mit mir aufgestanden. Wir sind jedenfalls müde und Karla kann demnächst bald uns ins Bett bringen.
Gute Nacht und ein schönes Wochenende nach Deutschland!
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