Die letzte Woche verlief dann eher ruhig. Jacob erholte sich zusehends und machte noch einen enttäuschenden Ausflug zu den Bonneville Saltflats, der Salzwüste, auf der im August immer Hochgeschwindigkeitsrennen stattfinden, wo aber im Rest des Jahres eben nur ne Salzkruste ist. Daniel und Nicole deckten sich bei REI und Black Diamond nochmal mit schöner Outdoor-Bekleidung ein und ansonsten hingen wir im Garten ab. Ich war nochmals ein paar Stunden in der Hauptbibliothek zum Etiketten kleben und Thomas hat(te) genug zu tun mit Antragschreiben und Postervorbereitung. Am Dienstag war zum letzten Mal bis zum Herbst „Little Gym“ und Freitag früh flogen Daniel, Nicole und Jacob auch schon wieder gen Heimat, wo sie noch immer mit dem Jetlag zu tun haben.
Karla und ich waren am Freitag nochmals in der neuen Kita, wo sie ab Juli nach unserer Rückkehr aus Deutschland die „Ladybug“-Gruppe („Marienkäfer“) besuchen wird. Wir waren seit ca. 2 Monaten einmal pro Woche dort, damit Karla schon einmal Kontakt mit den anderen Kindern und Erzieherinnen aufnehmen konnte. Doch erst letzte Woche hat sie richtig mit einem anderen Kind gespielt. Lilly ist ein sehr aufgewecktes und zierliches kleines Mädchen mit braunen Kulleraugen und dunklen Locken (es sind alle ein paar Monate älter als Karla, da Karla in die Gruppe der 2-jährigen darf). Lilly stand auf einmal vor ihr und ich stellte sie mit Namen einander vor. Kurz darauf rannten sie hintereinander her, schaukelten an der Klettergerüststange nebeneinander, rutschten nacheinander, suchten sich gegenseitig und riefen sich beim Namen. Es war niedlich. Auch jetzt, etliche Tage danach, sagt Karla noch „Lilly, ja“. Ansonsten erzählt sie aus der aktuellen Kita viel von Emily und Gage, der mich auch schon durch die Scheibe der Tür erkennt, auf Karla zeigt und ihren Namen ruft: Hey, Karla, deine Mama ist da! Neulich hat sie auch erzählt, dass Molly geweint hat, weil sie sich den Kopf gestoßen hat. Momy uain, aua (dann fasst sie sich an den Kopf).
Sportlich ging es hoch her. Thomas hat recht intensiv laufen und rollern trainiert und auch ich war in Vorbereitung auf den Mid-Mountain Marathon im September insgesamt ca. 5 Stunden laufen (längste Einheit 1h40min). Erstaunlicherweise habe ich bisher trotz des hohen Umfangs keinerlei Probleme, aber ich will es mal nicht beschreien. Am Samstag setzten wir Karla mal wieder in den Chariot-Radanhänger und Thomas zog sie neben mir den Emigration Canyon hoch. Zum Schluss lieferten wir uns ein Duell mit einer Frau, die zuerst nur eine gute Pace gemacht hatte, dann aber ganz schön zulegte. Ich gewann. Aber man muss dazu sagen, dass sie dann erzählte, dass sie auch ein 8-Monate altes Kind habe. Ich denke, nach acht Monaten nach der „Entbindung“ war ich noch nicht wieder so fit wie sie. Thomas kehrte dann um und ich fuhr noch bis zum nächsten Berggipfel und zurück, so dass ich mal wieder auf 60 km kam. Trotz meiner langen Laufeinheit tags zuvor fühlte ich mich recht gut. Karla schlief dann leider sehr schlecht ein, obwohl sie im Anhänger nicht geschlafen hatte (während Thomas zur zweiten Einheit bzw. 1 Stunde rollern aufbrach) und schlief dann auch nur eine Stunde. Sie war halt durch das Sitzen im Anhänger einfach nicht müde genug.
Am Nachmittag waren wir mit Adam und Sandra und ihren beiden Mädchen zum Picknick im Millcreek Canyon verabredet. Danach wanderten wir noch Richtung Grandeur Peak an Wasserfällen vorbei bzw. Adam humpelte etwas, da er am Morgen seinen 12. Marathon gelaufen war (2h 44min, bergab). Das war unser letztes Treffen bevor sie nach Birmingham in Alabama ziehen. Sandra hofft jedoch, dass sie nach Utah zurückkehren werden.
Am Abend hieß es früh ins Bett bzw. Zelt. Wir wollten mal sehen, ob Karla gut im Zelt schläft, falls wir mal spontan campen. Ergebnis: Also Karla schläft gut im Zelt – aber Thomas nicht. Gegen 1 Uhr nachts verzog er sich ins Haus. Es war ihm zu laut und zu hart... :-) Karla und ich haben bis 6:30 durchgeschlafen.
Nach dem Frühstück machte sich Thomas mit Trinkrucksack bewaffnet auf, von der anderen Seite zum Grandeur Peak (2550 m, 1100 Höhenmeter auf 3,3 km, also ein vertikaler Kilometer) hochzulaufen und verkündete, nach zwei Stunden zurück zu sein, was ich für ambitioniert hielt. Nach 2,5h kam ein völlig fertiger und vor Schweiß und Staub triefender Thomas und musste erstmal verschnaufen. War doch steiler als er gedacht hatte...
Am Nachmittag fuhren wir nach Park City, damit ich dort auf einem hoch gelegenen Trail laufen konnte. Erstaunlicherweise ging es recht gut (1h 12min). Dieses Mal habe ich auch keinen Muskelkater von meinen tollen Barfußschuhen, nur eine Blase am Fuß, weil ich vergessen hatte, Socken anzuziehen – die sind aber auch bequem diese Merrell. Thomas und Karla waren in der Zwischenzeit wieder wandern (Karla: „uandan“). Im Anschluss besuchten wir Sylvia (aus Österreich) und ihren Mann Mike. Wir saßen ein Stündchen zusammen im Garten und plauderten über Radrennen, Hochwasser usw., während Karla ihre Weintrauben vertilgte. Dann fuhren wir schnurstracks nach Hause. Karla war auch fertig mit dem Tag und ging vorbildlich früh ins Bett. Meine Woche begann mit einem sportlichen Ruhetag...
Letzte Woche haben wir kaum Fotos gemacht. Hier seht ihr einige Impressionen.
Gute Nacht!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen