Am Mittwoch Morgen, am 29. Mai, ging es los gen Süden. Thomas und ich vergnügten uns morgens von 6 bis 7:30 Uhr nochmals beim Gym & Run. Nici dreht nochmal eine Runde auf dem Rennrad, Karla brachte ich so spät wie möglich in die Kita. Ich hatte versucht, ihr zu erklären, dass wir uns übermorgen wiedersehen und der Papa in der Zwischenzeit da ist. In der Kita klammerte sie sich an mich und mir fiel es sehr schwer zu gehen. Ich bat Thomas, sie nicht allzu viel später abzuholen.
Nach ca. 4 Stunden reiner Fahrtzeit erreichten wir am Nachmittag den Ort Panguitch, wo wir uns ein in jeder Hinsicht billiges Motel suchten. Im Bryce Nationalpark selbst kann man die Unterkunft entweder nicht bezahlen oder aber muss zelten. Nach einem kurzen Einkauf machten wir uns gleich auf in den Nationalpark (Eintritt pro Fahrzeug 25 Dollar) und begaben uns auf eine erste zweistündige Wanderung. Das Wetter war durchwachsen. Erst war es etwas kühl, da windig, und es fielen ein paar Tropfen. In der Ferne war ein Grollen zu hören. Doch dann wurde es warm und sonnig und wir genossen die sogenannten Hoodoos in der Abendsonne. Diese durch Erosion heruntergebrochenen Felsformationen muten wie überdimensionierte Strand-Kleckerburgen an. In Süd-Utah scheint alles rot und orange zu sein... Doch im Winter muss es hier auch schön sein. Bryce liegt sehr hoch, zwischen 2200 und 2800 Metern. Es liegt Schnee und es gibt auch ausgewiesene Langlaufloipen, von denen auch John schwärmt.
Wir folgten dem gewundenen, von deutschen Touristen bevölkerten Weg durch den Queen's Garden, in dem eine Felsformation Ähnlichkeit mit einer reitenden Königin aufweist, wobei ich allerdings finde, dass sie eher falsch herum auf einem Kamel sitzt. Die Landschaft ist bizarr und schön zugleich. Unwirklich, fast wie einem Märchen entsprungen. Die Grenzen meiner Kompaktkamera wurden nur allzu deutlich, weshalb ihr hier auch hauptsächlich Bilder von Daniel seht – wie schon im letzten Blog. Es ist auch ganz schön, wenn man nicht immer selbst in der Verpflichtung zu fotografieren ist und auch mal auf dem ein oder anderen Foto zu sehen ist.
Jacob nutzte die Zeit in der Kraxe zum Relaxen und die Zeit außerhalb der Kraxe zum Steinesammeln. Der Aufstieg aus dem Kleckerburgental war steil und gleich am Rand blies uns wieder der Wind ins Gesicht. Es war Zeit, ins Motel zu fallen. Doch auf dem Weg kamen wir noch aus einem Schmuckstück einer anderen Vergangenheit vorbei: ein Trabbi mit Magdeburger Kennzeichen stand mitten in der Westernstadt vor den Toren des Nationalparks und grüßte uns.
Im Motel angekommen brachte Daniel Jacob ins Bett und Nici und ich holten eine 40 cm-Pizza, die zugegebenermaßen etwas groß für 3 war. Thomas und Karla fehlten eindeutig....
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