Freitag Abend war es so weit! Nicole, Daniel und Jacob trafen gegen 20 Uhr mit der Maschine aus Washington in SLC ein. Jacob, der fast genau einen Monat älter ist als Karla, hatte den Langstreckenflug gut weggesteckt und auch seine Eltern wirkten noch recht frisch. Wir hatten uns im Geburtsvorbereitungskurs kennengelernt, wo wir allerdings noch nicht so viel miteinander zu tun hatten. Aber etwa 6 Wochen nachdem Karla auf die Welt gekommen war, waren wir uns zufällig in der Apotheke über den Weg gelaufen - eben dort, wo man frischgebackene Mütter so antrifft, und waren über Milchpumpe und Kindesgeschrei ins Gepräch gekommen. Bald hatten wir gemerkt, dass wir uns auch über andere Themen als volle Windeln und Ess- und Schlafrhythmen unterhalten konnten, und schoben die Zwerge von dortan fast täglich zusammen durchs Rosental und über die Zoowiese - good old Gohlis... Auch in Klingenthal hatten sie uns zusammen mit Kirsten, Matthias und Lucas besucht (siehe einer der ersten Blogeinträge aus dem August 2012).
Die Wiedersehensfreude ist anhaltend groß und Karla hatte schon fleißig Namen anhand der Gesichter auf unseren Kühlschrankmagneten und dem Foto auf der Klingenthaler Schanze geübt: Dani, Col, Schatti (von Daniel liebevoll ausgelegt als „Shortie“, weil Jacob ein Mü kleiner ist als Karla). Karla freute war auch überhaupt nicht zurückhaltend und scheint sich über einen kleinen Spielkameraden zu freuen. Jacob steht der fremden Umgebung noch etwas skeptisch gegenüber, was ja recht verständlich ist. Das hielt Karla und Jacob jedoch nicht davon ab, zusammen Unsinn zu machen und quietschend die Poolnudel über den Fernseher zu ziehen. Am nächsten Tag zogen wir daher los ins Freibad. Leider darf man keinerlei Schwimmhilfen mit in den Pool nehmen, weil es ja sein könnte, dass man dann sein Kind vernachlässigt, in der Annahme, es könne ja jetzt nicht untergehen... Die Amis! Und auch hier gab es wieder eine Zwangspinkelpause! Karla war ganz angetan vom kühlen Nass. Jacob, der schon kein Freund vom Babyschwimmen gewesen war, stand Konsistenz und Temperatur erst einmal skeptisch gegenüber, ließ sich dann aber doch noch zu ein paar Schwimmzügen hinreißen. Danach holten wir schnell noch eine Familienpizza zum Fertigbacken.
Mount Olympus 2. Versuch
Am Sonntag ging es mit Kind und Kegel auf den Mount Olympus. Karla und Jacob schlugen sich wacker in den Tragen. Karla entsorgte nebenbei ihre Trinkflasche, die im Dickicht den Berg herunterkullerte. Der Weg war sehr beschwerlich. Wenngleich wir dieses Mal mit zwei Dritteln des Weges weiter kamen als beim letzten Mal, mussten wir doch einsehen, dass dieser Berg mit Kindern wohl nicht zu bezwingen sein wird. Mehr als die heute ausgereizten vier Stunden kann man den Kleinen in der Trage nicht zumuten, zumal der Weg so abschüssig ist, dass man sie nicht mehr zwischendurch ein wenig laufen lassen kann. Und am Abhang Windeln wechseln und meckernde Kinder füttern, ist auch kein Spaß für alle Beteiligten. Zuguterletzt kroch mir noch eine Klapperschlange über den Weg. Und Jacob fand sicher auch nicht so toll, Karlas rosafarbenen Body anziehen zu müssen, weil seine Windel durch war. Aber wir geben nicht auf, irgendwann schaffen wir es noch hoch.
Am Nachmittag war relaxen im Babypool angesagt und am Abend ging es zum Grillen bei Frank und Denise. Es gab typisch amerikanische Spare Ribs und zum Nachtisch S'mores vom offenen Feuer. S'mores bedeuten eigentlich „some more“ (noch ein paar mehr davon) und bestehen aus drei Schichten: Keks, Schokolade und Marshmallow, der zuvor am Feuer angeröstet wurde. Mehr als einige bzw. „some more“ kann man davon auch echt nicht essen, weil sie doch recht satt machen. Die Kinder spielten ganz nett miteinander. Nur Karla konnte nicht vom Wasserspieltisch lassen und war im Nu klatschnass. Zum Glück passt ihr immer etwas von Claire oder Emma.
Am Montag war Feiertag: Memorial Day. Der Tag dient zum Gedenken an die im Krieg Gefallenen und geht bis auf die Zeiten des Amerikanischen Bürgerkriegs zurück. Es ist ein Tag, an dem wirklich die meisten Einrichtungen geschlossen haben. Thomas ging arbeiten, um dafür am Freitag frei zu bekommen, damit wir einen längeren Ausflug mit unseren Gästen machen konnten. Nicole und ich begingen den Tag erst einmal aktiv: Ich lief eine Stunde Runden im Sugar House Park und Nici fuhr dort diverse Runden Rennrad. Derweil ging Daniel mit Jacob und Karla auf den Spielplatz. Als ich ihr entgegen gerannt kam, rief sie von Weitem schon ganz laut: Maaamaaa! Nach dem Mittagsschlaf der Zwerge ging es in die Stadt zum Temple Square. Das Highlight für die Kinder war der Brunnen :-) Immer wieder Wasser! Abends steckten wir die lieben Kleinen erst einmal in die Badewanne.
Am Dienstag war bei mir sportlicher Ruhetag. Es regnete auch den ganzen Tag. Wir fuhren also statt auf die Tierfarm ins Kindermuseum – zusammen mit ungefähr 5 Schulklassen. Karla und Jacob störte das zum Glück wenig. Jacob vergnügte sich am Wasserspiel und Karla kletterte im Vogelhaus herum. Abends gingen Nicole und ich mit Karla und Jacob in die Little Gym! Danach war noch Lagebesprechung: Es wurde beschlossen, dass ich mit Daniel, Nicole und Jacob am Mittwoch los in den Bryce National Park fahren und Thomas am Freitag mit Karla in den Zion National Park nachkommen sollte. Am Sonntag würden wir von dort zusammen nach SLC zurückfahren.
Doch davon berichte ich beim nächsten Mal.
Gute Nacht!
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