Rennbericht zum Lauf „Wahsatch Steeplechase“ von Thomas
Das Wahsatch Steeplechase ist eine Laufveranstaltung, die es seit ca. 35 Jahren gibt. Start und Ziel ist im Memory Grove Park im Stadtzentrum, also fast beim Mormonentempel. Es handelt sich um einen 17-Meilen-Lauf (27 km) mit ca. 1300 Höhenmetern. Der Start liegt auf etwa 1300 m, der höchste Punkt – Black Mountain – auf 2450 m Höhe. Da ich in den letzten Monaten mehr und mehr das Trailrunning (Laufen auf Gebirgspfaden) für mich entdeckt habe, musste ich das Rennen „vor der Haustür“ einfach mitmachen. Auf den Trails zu laufen ist überhaupt nicht vergleichbar mit dem Laufen auf einer flachen Parkrunde oder auf einer Straße. Es ist vielleicht so, wie der Vergleich zwischen Rennradfahren und Mountainbiken. Man muss sich viel mehr auf den Weg konzentrieren, ist direkt in der Natur und es geht meist immer entweder bergauf oder bergab oder um Kurven. Dazu kommt die herrliche Aussicht auf das Tal und die ständige Angst vor bissigen Klapperschlangen ;-)
Am Samstag klingelte 4:30 Uhr mein Wecker. Aus Rücksicht auf Susanne machte ich ihn sofort aus und stellte ihn nicht auf den Schlummermodus. Ich fühlte mich auch fast ausgeschlafen, aber irgendwie bin ich wohl doch wieder eingenickt. 5:25 Uhr bin ich dann wieder aufgewacht und erschrak, denn Start sollte 6 Uhr sein. Also aus dem Bett und in die Laufsachen gehechtet, Zähne mit Kaffee geputzt und mich kurzfristig entschieden, mit dem Rad hinzufahren, weil ich so erstens gleich meine Erwärmung hatte und mir zweitens die Parkplatzsuche keine Probleme bereiten würde. Zum Glück nehmen sie es hier mit den Startzeiten ja nicht zu genau (man wartet meist, bis alle noch mal auf dem Klo waren und sich noch ein Eis geholt haben). So hatte ich noch 10 min um meine Startnummer zu befestigen und die Lage zu checken. Wie hier üblich, war der Frauenanteil wieder sehr hoch. Ein paar sehr drahtige, bergauf wohl sehr schnelle Läufer konnte ich auch ausmachen. Und natürlich die obligatorischen Oberkörper-Frei-Läufer (unter diesen konnte ich keine Frauen entdecken). Dann ging's los. Es war angenehm kühl und die ersten 2-3 Kilometer sind noch relativ flach. Dann biegt man rechts auf den Trail ab und los geht es mit Steigungen zwischen 10% und 15% (noch easy!). An der ersten Verpflegungsstelle liefen die meisten vorbei. Ich hielt aber an und man sagte mir, dass ich ja ganz schön groß sei. Ja, und auch nicht eben leicht, erwiderte ich. Ein paar hundert Meter später sagte mir noch jemand, dass ich „great-looking legs“ (tolle Beine) hätte. Ich hätte gelacht, hätte ich nicht so nach Luft japsen müssen. Wahrscheinlich war ich der erste mit Oberschenkelumfang über 30cm ;-). Dann wurde es zunehmend steiler, bis ca. 50%. Hier war Wandern angesagt, selbst für die ganz Schnellen. Nach etwa 10 km erreicht man den Black Mountain Summit. Dort mussten wir auch ein bisschen klettern. Links und rechts ging es zwar nicht im freien Fall herunter, aber doch ziemlich steil. Ohne Hektik und kontrolliert kraxelte ich über dieses Stück und verdrückte bei der zweiten Verpflegungsstelle dann herzhaft ein paar Erdnussbutter-Brezeln (klingt komisch, schmeckt aber gut). Dann ging’s bergab und ich konnte meine Schwungmasse gut ausspielen. Bis ins Ziel holte ich noch 5 oder 6 Läufer ein und war erschöpft und glücklich nach 2:32 h angekommen. Vielleicht werde ich ja doch noch zum Skyrunner ;)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen