Sonntag, 10. Februar 2013

Thomas northugt zum Sieg

Thomas northugt zum Sieg

Am Samstag stand der nächste Wettkampf an, an dem nicht nur Thomas, sondern auch ich hatte teilnehmen wollen. Thomas über 10 km in der offenen Wertung und ich über 5 km in der Anfängerwertung in der klassischen Technik. Leider hatte ich mich schon in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag übergeben müssen und seitdem ging es mir nicht so gut, so dass ich seit Freitag so gut wie nichts mehr hatte essen können. Immer wenn ich es doch versuchte, blieb es nicht lange drin. Wie sich herausstellte, hatte ich mich wahrscheinlich bei Denise’ Tochter Claire angesteckt, die ich am Mittwoch besucht hatte. Am Donnerstag hatte ich auch noch 2 Stunden auf ihre drei Kinder und Karla aufgepasst. Am Freitag hatte dann auch Karla Durchfall und Denise, die in der Wettkampfzeit auf Karla hatte aufpassen sollen, und ihr Sohn Bruno waren ebenfalls krank. Ich fühlte mich eigentlich schon in der Lage mitzumachen (nur 5 km, schaffe ich auch ohne Frühstück), aber in Anbetracht der Summe der Dinge, traf ich eine Vernunftentscheidung und ließ Thomas allein nach Mountain Dell fahren. Er fuhr mit seinem Kollegen John hin, der erst vor kurzem mit der klassischen Technik begonnen hatte, und vor dem ich unbedingt ins Ziel hatte kommen wollen. So konnte ich später mit Karla noch zum Zusehen und Anfeuern hinfahren. Nachdem ich den zweischichtigen Schoko-Erdbeer-Kuchen fertig gestellt hatte (erstaunlicherweise wollte Karla den Marmeladenlöffel gar nicht ablecken!) und niemand zum Skypen online war, schaute ich mit Karla noch die heute-Show in der ZDF-Mediathek. Da muss man mit Kindern allerdings ganz schön aufpassen. Dort verprügelte nämlich Gernot Hassknecht einen Teletubby und Karla zeigte auf den Bildschirm und rief ängstlich fragend „Teddy, Teddy?“. Sie fing fast an zu weinen. Ich ging schnell mit ihr weg und sagte ihr, dass sie keine Angst zu haben brauche, dass das nicht echt sei und dass niemand Teddys haut. Sie beruhigte sich. Was lernen wir daraus? Mit dem Zweiten sieht man nicht immer besser…

Dann fuhren wir los nach Mountain Dell. Dort ärgerte ich mich insgeheim, dass ich nicht mitgemacht hatte, denn die Bedingungen waren genau nach meinem Geschmack. Es hatte noch einmal ein wenig geschneit, so dass der Kurs weder zu schell noch zu langsam war. Thomas kam uns schon in Wettkampffieber entgegen gelaufen und suchte noch ein Klo. John war überhaupt nicht mehr ansprechbar. Dann ging es auch schon los. Wir feuerten Thomas kräftig an. Nach der ersten Runde war er Erster mit nur einem Verfolger, der ihm allerdings hart auf den Fersen war. Der Rest war weit abgeschlagen. Ich trieb ihn jubilierend mit Hopp, hopp, hopp-Rufen den Berg hoch. Karla imitierte mich und rief plötzlich auch „papapapapapa“. Thomas winkte uns in der Abfahrt noch kurz zu und grinste. Karla maufelte noch einen String Cheese (Mozzarella-Käsestange) und dann machten wir uns Richtung Ziel auf. Ich musste unseren 14 kg-Klops hauptsächlich tragen und konnte riechen und fühlen, dass Karla schon wieder die Windel durchgekackt hatte. Unten am Ziel angekommen mussten wir nicht lange warten. Da kam der einstige Verfolger mit Thomas hinterdrein und bog auf die Zielgerade (heißt auf Englisch übrigens „home stretch“) ein. Wir brüllten, was das Zeug hielt, Thomas setzte zum Northug-Zielsprint an und zog an uns vorbei. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er den 18-Jährigen von der Wasatch Ski Academy kurz vor dem Zielstrich kassierte. Yeah! Es lebe die Generation 30+!

Irgendwann, so auf Platz 5, kam auch Thomas’ ärgster Konkurrent um den Sieg der Wasatch Citizen Series ins Ziel und gratulierte: der 45-jährige Feuerwehrmann Barry Makarewicz. Für sein Alter ist der Mann noch verdammt fit und hat in den letzten Jahren die Serie immer gewonnen. Er schreibt auch regelmäßig in den TUNA News, unserer monatlich erscheinenden Vereinszeitschrift, über Training für ältere Athleten und Skipräparierung usw. Thomas fand ihn nach dem ersten Small-Talk nicht besonders sympathisch und nach dem zweiten hatte sich daran nicht viel geändert. Nicht weil er gut ist oder ein Konkurrent. Nein, weil er so verbissen wirkt, sagt Thomas, z.B. als Thomas beim 2. der 5 Rennen vor ihm ins Ziel kam. Ich sage dazu nur, dass man ja manchmal jemanden nicht mag, weil er einem seine eigenen Schwächen vor Augen führt ;-) Obwohl Thomas ja mittlerweile als alter Hase im Skisport schon viel Gelassenheit an den Tag legt. Thomas hat sich jedenfalls vorgenommen, weiter an seiner Einstellung zu Barry zu arbeiten. "Vielleicht ist er ja doch ganz nett."

Start

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Thomas ist übern Berg

Thomas ist übern Berg

Thomas im Zielsprint, Siegerzeit 28:55 mit 2 Zehntelsekunden Vorsprung
Thomas im Zielsprint, Siegerzeit 28:55 mit 2 Zehntelsekunden Vorsprung

Thomas im Zielsprint, Siegerzeit 28:55 mit 2 Zehntelsekunden Vorsprung

Noch einen String Cheese an der Loipe und dann zum Papa ins Ziel
Noch einen String Cheese an der Loipe und dann zum Papa ins Ziel

Noch einen String Cheese an der Loipe und dann zum Papa ins Ziel

Den Marmeladenlöffel vom Kuchenbacken verschmäht Karla, den körnigen Frischkäse dagegen nicht
Den Marmeladenlöffel vom Kuchenbacken verschmäht Karla, den körnigen Frischkäse dagegen nicht

Den Marmeladenlöffel vom Kuchenbacken verschmäht Karla, den körnigen Frischkäse dagegen nicht

Thomas northugt zum Sieg

Und Karla will hinterher

Denn Karla hat jetzt auch Ski und Stöcke. Für 40 Dollar haben wir sie aus zweiter Hand gleich um die Ecke erstanden. Die Schuhe lassen sich mit Riemen darauf befestigen. Bisher hat Karla sie hauptsächlich in der Wohnung genutzt, dass aber gern. Am Samstag hatte sie sie auch zum ersten Mal auf Schnee an den Füßen und fuhr darauf zwischen Papas Ski die Langlauf-Abfahrt hinunter. Allerdings war sie dann auch schnell müde und verlor die Lust daran - und der Papa auch, denn der musste ja dann den Hang mit Karla auf dem Arm wieder hoch.

Thomas northugt zum Sieg

Im Folgenden findet ihr noch einen Link zu einem Video vom Start des Rennens. Thomas ist in der ersten Reihe ganz links im orangefarbenen Rossignol-Anzug zu sehen. Zuerst startet die "Open Class", dann die Junioren und dann folgen die einzelnen Altersklassen und zum Schluss die Anfänger (Novice). Witzig ist auch die "Massenkarambolage" bei Minute 2:15. Die Nummer 403 bei Minuten 2:30 ist Chris, der sehr aktiv in unserem Skiverein ist und häufig beim Präparieren der Loipe anzutreffen ist. Außerdem schreibt er für die TUNA News und gibt Langlaufunterricht.

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