Samstag, 16. Februar 2013

Sie haben bestanden! Teil 2

Sie haben bestanden! Teil 2

Am Donnerstag waren gleich mehrere wichtige Tage in Einem. Zum Ersten war es natürlich für den Rest der Welt, oder zumindest der USA, Valentinstag. Zum Zweiten war es für mich der Tag meiner praktischen Führerscheinprüfung und zum Dritten auch noch mein 33. Geburtstag. Der erste Anlass war für mich weniger interessant. Für Thomas hatte ich jedoch ein Paar Skistockspitzen beim Sportladen unseres Vertrauens in der Innenstadt aufgetrieben. Eigentlich hatte ich nach einem Paar neue Langlaufhandschuhe für Thomas gesucht. Seine sind regelmäßig nach einer Skisaison dahin, da bei ihm offenbar gewaltige Kräfte wirken. Leider war ich wohl etwas zu spät in der Saison dran und in seiner Größe gab es keine mehr. Dann fiel mir ein, dass er sich immer über die zu kleinen Teller an seinen Skistockspitzen beschwert und er deswegen (und natürlich wegen seines Gewichts) zu tief in den Schnee einsinkt. Ich wusste, dass er schon mal danach gefragt hatte und sie nur geringfügig größere hatten, die ihn nicht zufrieden gestellt hatten. Als ich danach fragte, stellte sich heraus, dass sie vor kurzem welche von einem Stockpaar abgenommen hatten, die ich einfach so haben konnte. Die sahen vielversprechend aus und Thomas hat sich auch sehr darüber gefreut.

Das war mein Valentinstag…

Auch Karla hat etwas bekommen, von Mason und Johnny

Auch Karla hat etwas bekommen, von Mason und Johnny

Sie haben bestanden! Teil 2

Nach dem gemeinsamen Frühstück brachte ich Karla in die Kita und fuhr zum Straßenverkehrsamt. Dort hatte ich um 8:30 einen Termin zur praktischen Fahrprüfung. 7:45 war ich dort. Das Amt hatte noch nicht einmal geöffnet. Ich war aufgeregt. Schon in der Nacht hatte ich Albträume von der Prüfung, obwohl ich das Gefühl hatte, gut vorbereitet zu sein. Da saß im Traum eine Mischung aus der grantigen Sachbearbeiterin, die mir schon bei der Anmeldung das Leben schwer gemacht hatte, und Noch-Papst Benedikt XVI. neben mir und kritzelte eifrig etwas auf sein/ihr Klemmbrett, während ich einen Fehler nach dem anderen beging – vergaß zu blinken, Schulterblick zu machen, Linien und Stoppschilder überfuhr….

Leider ging die Realität nicht viel besser los. Als das Amt um 8 Uhr öffnete und ich kurz danach die Vorhalle betrat, sah ich sofort den Drachen am allgemeinen Aufnahmeschalter sitzen und beschloss, diesen zu umgehen, bevor sie mich erspähte und nach Alaska deportieren lassen konnte. Von da an lief alles „smooth“. Am „Road Testing“-Schalter traf ich auf eine Frau, die etwas älter war als ich – und nett. Es stellte sich dann auch heraus, dass sie keine Beamtin ist. Nachdem ich angegeben hatte, dass meine Augenfarbe entgegen meiner vorübergehenden Fahrerlaubnis nicht braun, sondern blau ist, konnte es losgehen. Hier absolviert man die praktische Prüfung mit dem eigenen Auto, was ich persönlich besser finde - schon allein beim Einparken. Wenn man keines hat, kann man zu einem privaten Prüfungsunternehmen gehen, das etwas teurer ist und einem das Auto stellt.

Ich fuhr den frisch gewaschenen Toyota vor und meine Prüferin fragte noch einmal, wie es mir geht. Es klang ehrlich und ich sagte ihr, dass ich etwas nervös sei. Sie gratulierte mir zum Geburtstag und erklärte mir freundlich, was sie alles abprüfen würde, ob ich das könne und wies mich noch einmal darauf hin, das Blinken und den Schulterblick nicht zu vergessen. Denn wenn ich es mehr als 3 Mal vergäße, müsse sie es als Gewohnheit bewerten (und, ich nehme an, mich durchfallen lassen). Als würde sie meinen Traum der letzten Nacht kennen, meinte sie noch, ich solle nicht nervös werden, wenn sie nebenbei auf ihr Klemmbrett schrieb…

Wir fuhren los, ich fuhr langsam, versuchte, an alles zu denken, was man normalerweise nicht macht: Blinken beim Losfahren, beim Stoppschild vor der Linie bzw. vor dem Schild anhalten, Anhalten vor dem Rechtsabbiegen bei Rot, immer schön gucken, nicht zu schnell fahren, rechtzeitig die Spur wechseln. Wir unterhielten uns ein bisschen und es stellte sich heraus, dass sie früher während des Studiums in Karlas Kita als Erzieherin gearbeitet hatte und in der Nähe von uns wohnt. Sie sei eigentlich Mathe- und Biologielehrerin und auf der Suche nach einer Stelle an einer Privatschule. Nebenbei war sie offenbar auch noch ein Mensch, denn die Prüfung kam mir überhaupt nicht wie eine Prüfung vor. Wir plauderten wie alte Bekannte, während ich auf ihr Geheiß ein ums andere Mal links und rechts abbog, die Spuren wechselte, einen U-Turn machte, in 3 Zügen wendete, seitlich einparkte, ihr erklärte, wie man das Lenkrad beim Parken bergab einschlagen musste usw. Ehe ich mich versah steuerten wir schon wieder auf das Gelände des Straßenverkehrsamtes zu und gingen hinein, um die Prüfung zu besprechen. Alles in allem hatte das vielleicht 15 bis 20 Minuten gedauert. Am Ende hatte ich mit 0 Fehlerpunkten bestanden und hielt meinen vorläufigen Führerschein in der Hand! Wir verabschiedeten uns und vielleicht sieht man sich mal in der Nachbarschaft.

Sie haben bestanden! Teil 2

Erleichtert fuhr ich nach Hause und konnte endlich meinen Geburtstag genießen! Der hatte ja mit einem schönen Frühstück zu dritt und der Gratulation und Geschenkübergabe von Thomas begonnen. Ich bekam eine schöne Skilanglaufmütze von Skida, die gleich zur Fahrprüfung getragen hatte, und eine Skating-Unterrichtsstunde bei Chris gleich für den nächsten Tag.

Da ich nur bis zur Fahrprüfung hatte denken können, hatte ich für den Tag nichts weiter geplant und verbrachte ihn laufend, in der Badewanne liegend, skypend, E-Mails und richtige Post lesend, telefonierend, einkaufend, Kaffee trinkend und Kuchen essend mit Denise und spielend mit Karla bis Thomas um 5 Uhr nach Hause kam. Wir fuhren dann noch zum Outdoorladen REI, um nach einem Sonnenschutz für die Kraxe zu suchen. Leider ergebnislos – doch Karla hatte ihren Spaß. Seht selbst… und dann war der Tag auch schon wieder vorbei!

Vielen Dank für all eure Glückwünsche!!!

Karla macht es sich in der Campingmöbelabteilung bequem

Karla macht es sich in der Campingmöbelabteilung bequem

Kein Sonnenschutz für die Kraxe? Dann eben Frau mit Hut!
Kein Sonnenschutz für die Kraxe? Dann eben Frau mit Hut!

Kein Sonnenschutz für die Kraxe? Dann eben Frau mit Hut!

Sie haben bestanden! Teil 2
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