Von Läusebären, Schlittenjagden und anderen Verfolgungsrennen

Das Neue Jahr 2014 ging gleich verheißungsvoll los. Die ersten Arbeitstagen des neuen Jahres und gleichzeitig letzen Arbeitstage der Woche, Donnerstag und Freitag, kamen mir wie eine ganze Woche vor. Was von der Stundenzahl auch ungefähr hinkommt... Zu allem Überfluss kam noch eine mittlere Katastrophenmeldung aus dem Kindergarten: Läuse in zwei Gruppen! Mit genauen Anweisungen zum Waschen und Abtöten per Mikrowelle und Tiefkühlfach. Aus unserem Mäusebären war zum Glück kein Läusebär geworden, aber ich packte ihre Mittagsschlafdecke trotzdem mal sicherheitshalber über Nacht ins Tiefkühlfach. Karla hatte nach der vielen Zeit zuhause keine Probleme, sich wieder in die Abläufe des Kindergartens einzufügen. Sie hatte sich schon auf ihre Freunde und Erzieherinnen gefreut. Einen Teil der Zeit verbrachte sie auch wieder bei der nächstältern Gruppe der 3-4jährigen. Wenn mal Erziehernotstand ist, ist Karla die erste, die in die Zebragruppe kann, weil sie keine Windel mehr trägt und damit pflegeleichter ist. Miss Kaity von den Zebras meinte denn auch, dass Karla vielleicht bald "aufsteigen" kann. Und das, obwohl noch keines der Kinder, die zuvor vor ihr gewechselt waren, nun in der älteren Gruppe ist. Karla selbst hatte mir ja schon vor einigen Wochen gesagt, dass sie gern zu den Zebras wechseln will. Wir werden sehen... Ein wenig enttäuscht war ich von Lilys Mom. Ich hatte sie vor Weihnachten getroffen und wir hatten uns kurz darüber unterhalten, dass sich Karla und Lily ja so gut verstehen und dass sie ja mal zusammen spielen könnten. Zusammen mit ein paar Aufklebern, einer Weihnachtskarte und einem kleinen Schokoweihnachtsmann hinterließ ich ihr daraufhin meine Nummer im Fach. Obwohl ich sie am Freita Morgen traf und sie sich für die Karte bedankte, kam bisher sonst keine Reaktion. Ich sollte eigentlich daran gewöhnt sein, finde es aber auch schade.

Am Donnerstag Nachmittag schmückten Karla und ich noch den Weihnachtsbaum ab, bevor es in die Little Gym ging. Karla hatte wie immer viel Spaß, während ich mich zwischendurch mal zu Thomas' Hausfrisör "Great Clips" zum Spitzenschneiden aufmachte. Der ist gleich ums Eck, es geht schnell und ist billig (die Haare werden z.B. nicht gewaschen, sondern nur angesprüht - wie bei einer Zimmerpflanze). Und allzu viel kann man denn nun auch beim Spitzenschneiden nicht falsch machen. Die Frisörin mit dem deutschen Nachnamen Wagner war auch recht nett und schien kompetent. Von ihr erfuhr ich, dass sie eine 12-Stunden-Schicht schiebt und heute nicht einmal Zeit für ein richtiges Mittagessen hat. Nebenan ist Starbucks. Immer wenn die Tür aufgeht, weht frischer Kaffeeduft herein, aber sie hat keine Zeit, sich einen Kaffee zu holen. Sie erzählte das nicht in wehleidigem Ton. Sie schien daran gewöhnt. Mein Angebot, ihr einen Kaffee zu holen, wenn ich fertig sei, schlug sie daher aus. Rechtzeitig zur Verabschiedung mit Bällen, Seifenblasen und Stempeln war ich wieder in der Little Gym. Danach dehnte sich Karla noch ordentlich mit dem Papa.

Ich verbrachte den Donnerstag Abend noch damit, zu arbeiten und störrische Rossignol-Aufnäher auf Thomas' Laufanzug der Wasatch Nordic Ski Academy zu nähen. Dann schrie Karla und ich ging zu hinunter und schlief neben ihr ein...

Tanz auf dem Vulkan und US-Langlaufmeisterschaften

Am Freitag Abend war ich das 3. Mal diese Woche laufen und hatte es diese Woche damit auf ca. 25 Meilen (40 Kilometer) geschafft - nun muss ich den Umfang für Demetrios Langzeitziel Marathon in 2:45 nur um 3x so viel erhöhen :-)

Nach dem Abendbrot fuhren wir alle noch zu REI, weil wir nach einer GPS-Uhr zum Laufen für mich schauen wollten. Als ich Karla erzählte, dass wir zu REI fahren, rief sie gleich: Neuen Schlitten kaufen! Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Aus unserem 10-Dollar-Schlitten war beim letzten Rodeln ein Stück aus der Sitzfläche herausgebrochen und Thomas und ich hatten beiläufig zueinander gesagt, dass wir ja mal bei REI nach einem gucken können. Man muss jetzt echt aufpassen - Karla kriegt alles mit. Leider gab es beim REI nur noch einen einzigen zum Aufblasen, dem wir nicht so recht trauten. Wer zu dieser Jahreszeit noch einen Schlitten kaufen möchte, für den ist der Zug echt abgefahren. Das mussten wir bei unserer Suche in REI, 2 großen Supermarktketten, 1 Baumarkt, 1 lokalen Internet-Gebrauchthandel sowie bei Amazon feststellen. Nicht am Lager und neue Ware kommt nicht mehr rein, heißt es überall. Also werde ich mal sehen, ob ich den alten notdürftig reparieren kann.

Der Samstag Morgen begrüßte uns mit ca. 10 cm Neuschnee, auf den wir schon sehnsüchtig gewartet hatten, da Klassisch-Skilaufen in Mountain Dell gar keinen Spaß mehr machte. Ich weiß, dass das für alle Langlauf-Enthusiasten in Deutschland gerade Leiden auf hohem Niveau ist. Sorry. Da Thomas noch eine intensive Einheit bei den US-Meisterschaften über 15km Klassisch in Soldier Holllow bevorstand, trainierte erst ich ca. 1:20h bzw. 15km Skating in Mountain Dell, bevor er gegen 10:30 gen Südosten losfuhr. Einen ausführlicheren Bericht erhaltet ihr hoffentlich von ihm selbst demnächst, denn Morgen steht dort noch ein Skating-Sprint an. Ich kann jedoch schon vorwegnehmen, dass er der beste seiner Ski-Buddies war, sich gegenüber letzem Jahr verbessert hat und auch im Allgemeinen sehr zufrieden mit seiner Leistung war. Ganz unten findet ihr einen Link zur Ergebnisliste. Thomas wurde 59. von 185 Teilnehmern. Neben ihm waren noch 2 andere Starter älter als 30 :-) Unter anderem der Drittplatzierte Kris Freeman, der zwar einen Startplatz für die Olympischen Spiele hat, aber nichts bezahlt bekommt...

Ich ging dann nach einer schnellen Dusche mit Karla im Chariot zu Denise, die gegen 11 Uhr zu einem Kurs ins Fitnessstudio wollte. Emma, Claire, Bruno und Karla tanzten und spielten volle Pulle. Gegen 13 Uhr zuhause hatte Karla dann ordentlich Hunger und gegen 14 Uhr fielen wir zusammen auf der Couch in einen anderthalbstündigen Mittagsschlaf, der mit Thomas' Ankunft gegen 15:30 endete.

Anschließend waren wir weiter auf erfolgloser Schlittenjagd. Doch wir geben nicht auf. Bleibt also dran und schaltet wieder ein, wenn es auf ganzer Linie heißt "Bahn frei - Kartoffelbrei"!