Getreu diesem Motto hielten wir uns an die State Parks von Utah, die zwar meistens kleiner sind, aber trotzdem so etwas wie "Naherholungsgebiete" - nur, dass sie halt nicht nah sind hier. Anstatt der 6-Stunden-Tour nach Mesa Verde, das leider aufgrund des Government Shutdown geschlossen war, entschieden wir uns für eine 3-Stunden-Fahrt nach Süden zum Fremont Indian State Park und eine 3-Stunden-Tour von dort nach Osten zum Dead Horse Point State Park. Da ich viele Fotos hochgeladen habe, hier nochmals der Hinweis, dass die Fotos im Ganzen betrachtet werden können, wenn man draufklickt. Dann einfach mit der rechten Maustaste zum nächsten Bild.
Fremont Indian State Park
Am Samstag Vormittag fuhren wir los und trafen nach mehreren Töpfchenpausen am Nachmittag im Park ein. Karla hatte Spaß auf ihrem Rad. Leider kamen wir nicht sehr schnell voran, so dass wir nur 2 kürzere Wanderungen schafften. Aber da der Park sowieso eher klein war, war das nicht so schlimm. Man merkt allerdings den Unterschied zwischen National- und "Länder"-Park schon allein in der Ausschilderung. Bis wir den Pfad zu den "Hidden Secrets" gefunden hatten, verging einige Zeit und auch die "Versteckten Geheimnisse" selbst waren so gut versteckt, dass wir nicht ganz sicher waren, ob wir sie gefunden hatten oder nicht - was sie überhaupt waren. Die Broschüre zum Park war nämlich auch nicht der Hit und mit Kind im angeschlossenen Museum sich tiefgehend zu informieren, ist quasi unmöglich - es sei denn, man lässt Karla die gesamte Deko auseinander nehmen und im Museumsshop gewissenlos in der Glas- und Schmuckabteilung spielen frei nach dem Motto: Nö, das ist nicht mein Kind. Das ist mir nur zugelaufen. Na ja, nachdem wir festgestellt hatten, dass der Zeltplatz des Parks doch noch geöffnet hatte, meinte Thomas, dass er nun sich doch eine Nacht im Zelt hätte vorstellen können. Der Witzbold, nun hatten wir das Zelt natürlich nicht dabei... Mal sehen, ob ich es jemals schaffen werde, Thomas zu einem Camping-Urlaub zu bewegen. Beim Probezelten im Garten war er ja schon nach der halben Nacht "ausgestiegen", während Karla gut durchgeschlafen hat. Da sieht man mal wieder: Auf die Größe kommt's nicht an ;-)
Noch ein Wort zum Park selbst: Beim Bau der Interstate 70, die uns dorthin gebracht hatte, hat man festgestellt, dass dort Indianer gesiedelt haben müssen. Genauer gesagt, die Fremont-Indianer, benannt nach einem Fluss, an dem die ersten uns bekannten Vorfahren gesiedelt haben. Sie lebten dort in Grubenhäusern und ernährten sich von Mais und Kürbissen, die sie dort mühselig anbauten. Mitunter hatten sie sogar so viel Mais, dass sie ihn einlagern mussten. Das muss schon ein hartes Leben gewesen sein - vor allem mit der Hitze und wenig Wasser im Sommer und den kalten Wintern. Woher sie kamen und wohin sie gingen, ist noch immer unbekannt. Man geht davon aus, dass sie sprachlich zumindest mit den Anasazi- und Hopi-Indianern verwandt waren. Hinterlassen haben sie neben den Siedlungen auch viele Zeichnungen auf den Felswänden.
Am Abend fuhren wir dann weiter ins 30 Meilen entfernte Richfield und checkten in ein Motel ein. Abendbrot gab es beim Asiaten. Danach zeigt sich Karla noch fit auf einem tollen Spielplatz, auf dem selbst wir Spaß hatten. Karla bekam ihre Milch und machte noch ein wenig Yoga zur Verdauung. Einschlafen wollte sie trotz des nur kurzen 30-minütigem Mittagsschlafs trotzdem nicht so schnell, sodass wir quasi alle zusammen ins Bett gingen.

Indianer Nordamerikas - Frühe Kulturen: Fremont-Kultur
Indianer Nordamerikas - Frühe Kulturen: Fremont-Kultur
Dead Horse Point State Park
Am nächsten Morgen ging es weiter gen Südosten zum Toten Pferd. Dieser State Park liegt zwischen den ebenfalls geschlossenen Nationalparks Canyonlands und Arches, sodass wir uns da unten schon auskannten, weil wir mittlerweile das dritte Mal dort waren. Wie immer seit Karla tagsüber keine Windel mehr trägt, hielten wir öfter mal für eine Pinkelpause an. Dabei kann man auch in der kargsten Landschaft ganz nette Fotos machen.
Im State Park angekommen, gab es mehr oder weniger überraschend wenig freie Parkplätze, was natürlich dem Government Shutdown geschuldet war, bzw. der Tatsache, dass alle National Park-Touristen nun auch auf State Parks auswichen. Wir trafen ein deutsches Ehepaar, das ich als solches sofort anhand ihrer lückenlos durchgestylten Outdoorkleidung identifiziert hatte, das mehrere Wochen durch die USA reiste und nun weder Mesa Verde, noch Arches, noch Canyonlands sehen konnte, da nach einem Tag Grand Canyon alles zu war. Sie schienen es nicht so schlimm zu finden. Man hatte sie bezüglich Alternativen beraten und sie meinten, sie kämen dann halt nächstes Jahr wieder. Viel Glück!
Wir machten eine Wanderung mit Karla auf dem Rad. Einmal kippte Karla ein wenig zur Seite in einen Kaktus. Wir hatten das gar nicht so mitbekommen, da sie gar nicht hingefallen war. Nach einigen Metern sagte sie plötzlich "aua" und fasste sich ans Bein. Da steckten zwei ca. 3 cm lange Stacheln recht tief im Unterschenkel. Wie da dahin gekommen waren, ist mir bei der langen und dicken Hose, die sie trug, ein Rätsel. Ich zog sie gleich heraus, aber die Stellen sieht man immernoch. Meistens hilft es, wenn man ihr sagt: Heute abend cremen wir das ein. Denn Eincremen findet Karla toll. Am besten "alleeeeine"! Wie alles momentan, *seufz*. Irgendwann hatten wir denn auch die 2 Meilen zu dem Aussichtspunkt zurückgelegt, an dem man auf eine Felsformation im Canyon blicken kann, die aussieht, wie ein totes Pferd. Oder halt wie ein Pferd, warum das immer gleich tot sein muss, erklärt sich mir nicht so ganz. Es liegt halt. Aber da hätte man es ja auch "sleeping horse" nennen können. Tot lockts wahrscheinlich mehr Touristen.
Am Abend fuhren wir noch ca. 45 min nach Moab, wo wir wieder in einem Motel unterkamen und Thomas und Karla erst mal gleich beim Football gucken abnickten, während ich nochmal laufen ging. Die letzten 2 Tage nach dem Mt. Olympus hatte ich sowas von Muskelkater gehabt, dass ich am Samstag bei der Wanderung nur schwer schritthalten konnte und nicht laufen war. Zum Abendbrot gabs lecker Fastfood bei Denny's nebenan. Karla bekam eine Riesenportion Nachos, obwohl wir schon die halbe Größe bestellt hatten, doch ihr Appetit war nicht sehr groß. Trotz Fastfood-Kette war mein vegetarisches Gericht sehr gut, mit frischem Gemüse, kaum Fett und mit Kalorienangabe! Thomas blieb beim guten alten Burger mit Pommes Frites. Yummy!
Und dann war auch schon wieder Montag und unsere Reise zu Ende. Die 5 Stunden Heimreise saß Karla ohne zu Murren auf einer Pobacke und dem Töpfchen ab. Wir sind stolz auf sie! Auch, weil es nur 2 Zwischnfälle gab: Einmal kackte Karla beim Essen auf die Picknickbank, weil sie zu spät Bescheid sagte. Wir zogen schnell die Hose runter, da kam uns schon alles entgegen. Und einmal im Hotel, gleiches Spiel. Am großen Geschäft müssen wir noch arbeiten. Sonst alles im grünen Bereich!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen