Wie bereits angekündigt, stand Thomas am Samstag mal wieder früh auf. Gegen 6 Uhr frühstückten wir zusammen und dann ging es für ihn zu dem 15km-Lauf, den ich letztes Jahr bestritten hatte. Dieser fand etwa 30 Meilen südlich von Salt Lake City statt. Damit will ich auch schon das Wort an Thomas abgeben:
15k Timp Trail Lauf von Thomas
Für meinem letzten Laufwettkampf dieses Jahr hatte ich mir die „15k @ Trail51“ ausgesucht. Diesen Lauf, bei dem die Strecke eigentlich nur 12 statt 15 km über die Wege unterhalb von Mount Timpanogos geht, hatte Susanne letztes Jahr gemacht. Mit dem höchsten Punkt auf 2000m Höhe braucht man allerdings so lange als wären es 15 flache Kilometer. Beim Start traf ich schon ein paar Leute, die ich bei anderen Läufen gesehen hatte. Die üblichen Verdächtigen gibt es eben überall. Es war sonnig, aber recht kalt mit knapp unter 0 Grad. Zudem hatte gerade die Jagdsaison begonnen und ich konnte beim Einlaufen mehrmals Schüsse hören, die nicht allzu weit entfernt waren. Da hatte ich schon ein komisches Gefühl. Aber ich hatte mein leuchtoranges Shirt an und dachte mir, dass ich sicher nicht vorn weg laufen würde. Also wenn, dann sollten sie doch zuerst auf den Führenden schießen, oder?
Nach dem Start fuhr Tyler, der das Rennen organisiert, ein paar Kilometer mit dem Motorrad vorne weg. Das müsste dann auch der dümmste Jäger kapieren, dachte ich mir. Ich versuchte ein paar hundert Meter, am Schnellsten dranzubleiben, musste aber bald einsehen, dass ich keine Chance hatte. Dann überholte mich noch Karl Siebach, dessen Großeltern aus Deutschland stammten. Bergauf war er etwas schneller als ich, aber bergab holte ich ihn wieder ein und war dann am Ende auf Platz 2 knapp vor ihm. Im Ziel erfuhr ich von ihm, dass er vor ein paar Wochen beim Berlin-Marathon gelaufen und danach noch knapp 2 Wochen in Deutschland Urlaub gemacht hatte. Er hatte neben Berlin auch Dresden, Dachau, Fulda (seine Geburtsstadt!) und natürlich München inkl. Oktoberfest besucht. Bei der Tombola gewann ich wie immer nichts, aber als Preis für Platz 2 gab es einen $20 Einkaufsgutschein und einen Original-Stein vom Timpanogos Trail (siehe Foto). Den nächsten Bericht von mir gibt’s dann nach dem ersten Skirennen! ;)
Im untenstehenden Link seht ihr, wie der Lauf für mich letztes Jahr verlief.
wahrscheinlich, weil der Sohn des Bundesstaates das Rennen nicht gemacht hat, aber lieber ohne Mitt als mit Mitt, sag ich da, ha! Tatsächlich hatte Romney in Utah wohl die meisten Stimmen auf sich...
Glücklicher 2.! Thomas ist bergab wie ein rollender Stein ;-) Nicht aufzuhalten!
Kürbisbrot, Wildrose und Memory Grove
Karla und ich skypten derweil mit Oma und Opa. Karla wollte erst nicht raus. So buk ich ein Kürbisbrot und spielte mit Karla. Irgendwann war sie dann doch für eine kurze Radrunde zu begeistern, nach der sie sich gleich wieder ins Haus zurückzog, während ich noch Laub harkte. Ja, es wird Herbst. Mittlerweile sind keine 20 Grad mehr und wir haben die Heizung bereits in Benutzung genommen. Als Thomas gegen Mittag zurückwar, ging Karli ins Bett und ich aufs Rad. Am Nachmittag gab es Kürbisbrot. Zur Zeit gibt es auch sehr leckeren Egg Nogg, so eine Art Eierlikör, natürlich ohne Alkohol, aber natürlich mit ebenso vielen Kalorien als wär er mit Alkohol - und mit Kürbisgewürz. Hmmmm.
Dann holten wir Thomas' Ski, die er von Rossignol bekommt, von unserem amerikanischen Pendant zu "Sport Albert" ab. Nämlich im Wildrose bei Chef Tim. Tim ist ein sehr netter Typ, der Karla total niedlich und fetzig findet - was ich im Übrigen verstehen kann. Nach dem Fachgespräch über die Rossignol-Bindungen bot er Karla an, sie auf einem richtigen Kinderfahrrad durch den Laden zu schieben, aber Karla war dann doch etwas zu schüchtern. Nebenbei fand ich einen so stark heruntergesetzten Swix-Laufanzug zum Skilaufen, dass ich einfach zugreifen musste! Jetzt darf ich aber auch nicht mehr zunehmen, denn der sitzt gut eng! ;-)
Danach fuhren wir noch in die Memory Grove, den Park am Eingang zum City Creek, wo sich alle Brautleute fotografieren lassen und auch sonst alle ihre Familienfotos schießen. Ich glaube, wir waren die einzigen Spaziergänger ohne Kamera. Karla zischte auf ihrem Rad über die Wiese, hielt dann auf einen Brunnen zu, wo sie die Bekanntschaft eines etwas älteren Jungen machte, James. Süß, wie schüchtern sich die beiden beäugten.
Anschließend gabs zuhause Pizzaaaaa und Karla war mal wieder nicht vor halb 9 im Bett.
Kürbisbrot
Sonntagsausflüge
Am Sonntag fuhr Thomas früh mit Barry rollern und Karla und ich skypten, frühstückten ausgiebig und fuhren dann gegen 9:40 Uhr los, um Thomas vom Rollern abzuholen und ein Schwätzchen mit Barry zu halten. Die beiden müssen es sich beim Intervalltraining ordentlich gegeben haben, denn Thomas hatte ne total rote Omme. Dann gings nahtlos weiter nach Park City, wo Thomas und Karla radfuhren und Golfbällen auswichen. Währenddessen lief ich den Armstrong-Trail hoch auf den Mid-Mountain-Trail und dann noch ein wenig auf den Ironman-Trail. Irgendwie hatte ich mich etwas verschätzt und es war auch so schön zu laufen. In manchen Teilen des Waldes fühlt man sich wie in Grimms Märchen und erwartet fast hinter der nächsten Ecke Vögel zu sehen, die Hänsel und Gretels Brotkrumen aufpicken. Die Ausblicke im Herbst sind wunderbar. Und dort oben ist es schön ruhig. Man hört nur die Kronen der Espen rauschen und sieht die kleinen gelben Blätterschnipsel vor einem wahnsinnig blauen Himmel. Jedenfalls war ich statt der geplanten 1,5 Stunden 1:45 unterwegs und am Ende auch recht kaputt, waren wahrscheinlich so 16km und ordentlich Höhenmeter. Thomas und Karla warteten schon im Auto. Dann gings gleich nach Hause. Karla schlief gegen 14 Uhr doch noch ein und ich musste in die Wanne. Thomas arbeitete. Gegen halb vier fuhren wir mit Denise, Claire und Bruno auf den Little Mountain Summit (dort, wo wir mit dem Rad immer hochfahren). Dort wanderten wir ca. 1,5 Stunden und Karla bewies mal wieder ihre Läufernatur. Bruno dagegen ließ sich lieber tragen. Am Abend kochte dann mal der Thomas. Es gab Leber!
Thomas hat gekocht!
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