Sonntag, 29. Dezember 2013

2. Ski-Rennen der Wasatch Citizen Series

2. Ski-Rennen der Wasatch Citizen Series

1 Tag arbeiten, 3 Tage frei, 1 Tag arbeiten, 2 Tage frei - so könnte es immer sein. Doch die letzten zwei Tage, hinlänglich bekannt als Wochenende vergingen mal wieder viel zu schnell. Fritag Abend waren wir ja bei Melinda, Craig und Vivi zum Abendessen eingeladen. Ich hatte mich allerdings schon den ganzen Tag nicht sonderlich gefühlt. Mir war kalt und ich fühlte mich müde, was auch mit 30 Minuten Hinlegen nicht zu beheben war. Daher fuhr Thomas mit Karla allein zu Melinda und gab auf dem Weg zu einer leckeren vegetarischen Lasagne noch einen Ski bei Trainer Bill zum Wachsen für den nächsten Tag ab. Als sie gegen 22 Uhr wiederkamen, war Karla noch immer mopsfidel, kam an mein Bett gerannt, um mir zu sagen, dass sie mir Essen mitgebracht haben: Mama, Karla, Papa Essen mitbracht Melinda, Vivi for Mama!

Samstag Morgen gaben wir Karla 8:30 Uhr bei Denise ab. Während Karla mit ihnen das zweite Frühstück einnahm (das 1. bestand allerdings nur aus Milch und Kiwi) und anschließend Schlitten fuhr, fuhren wir nach Park City zum 2. Rennen der Wasatch Citizen Series: 3x5-km-Runden Skating auf einer hügeligen Strecke. Die Bedingungen waren gut: schnell, aber nicht vereist. Die Strecke liegt auf 2000m über Null. Auf dem Weg passierten wir den Utah Olympic Park, wo an diesem Tag die Nordisch Kombinierten einen Wettkampf zur Olympia-Qualifikation hatten. Schon witzig, wenn man bedenkt, dass die meisten von denen sicher schon einmal in Thomas' Heimatstadt Klingenthal von der Schanze gesprungen sind.

Nach dem Abholen der Startnummern und einem Schwätzchen mit Barry, Paul und Bill ging ich auf eine Aufwärmrunde mit meinem einen Paar Skate-Ski und Thomas zum Skitesten. Unten seht ihr ein Video. Thomas trug seinen Roten Anzug mit weißer Mütze (496). Auch ich bin mal beim Start ganz links zu sehen (schwarzer Anzug, rote Mütze, Nr. 139). Dieses Mal stürzte ich nicht ein Mal und obwohl ich mich beim Aufwärmen eher bescheiden gefühlt und schon Muskelkater im Schienbein hatte (in den Waden vom Laufen am Donnerstag sowieso), ging es ganz gut. Viele Athleten nutzten das Rennen, um sich auf die nächste Woche stattfindende Skilanglauf-Nationalmeisterschaft in Soldier Hollow vorzubereiten. Thomas wird auch daran teilnehmen und fühlte sich auch im Rennen ganz gut. Er musste Mitte der letzten Runde die Gruppe hinter den Ersten ziehen lassen. Er kam nach knapp 39 Minuten mit einem Rückstand von 1:40 Minuten auf den Ersten als 7. ins Ziel - und zwar vor seinen jungen Ski-Buddies Henry, Karsten und Ben. Bill war zufrieden mit ihm und meinte auch zu mir, ich hätte ein gutes Rennen gemacht (aha). Ich brauchte ziemlich genau eine Stunde, wobei ich jede Runde konstant in 20 Minuten lief. Thomas hatte mich auf dem Ende meiner zweiten Runde in einem Rudel überholt. Ich feuerte ihn kräftig an. Kurz darauf kam Barry (444), dann Paul (314), der sich noch fürs Platzmachen bedankte: Thanks, Suzanne! Ich hatte das Gefühl, mich konditionell nicht richtig ausbelasten zu können. Allerdings war ich am Ende schon auch auf der Lunge ganz schön platt. Auf meiner dritten Runde überholte ich Thomas, der sich gerade vom Wettkampf auslief. Ich muss sagen, dass zwar einige der schnelleren Athleten schon rücksichtsloser überholten, als es nötig gewesen wäre. Andererseits feuern sie einen dann auch an, wenn sie selbst fertig sind, und machen schön Platz. Einer meinte zu mir: Looks good! Nice and strong! Na, wenn das nicht motiviert :-)

Da ich schon vor dem Wettkampf Muskelkater in den Waden vom Laufen gehabt hatte (Demetrio will meine Technik aufs Vorfußlaufen ändern), rechnete ich mir noch allzu viel "Dynamik" aus. Kurz vor dem Start trafen wir noch Pauls Freundin Stevie, die gemütlich mit Kaffeebecher zum Anfeuern schlenderte. Als ich zu meiner Startwelle lief, schob mich eine Teilnehmerin mit den Worten "You look speedy" (du siehst schnell aus) in die erste Reihe, wo ich mich prompt neben Barrys Frau Laura wiederfand. Nach einem kurzen Hallo gings auch schon los und Laura war weg - sie kam 5 Minuten vor mir ins Ziel. Auch in meiner eigenen Altersklasse war ich letzte von 3 Frauen, nachdem die 4. das Rennen nciht beendet hatte. Na ja. Noch letztes Jahr hätte ich weder 15 km am Stück noch auf Schnelligkeit skaten können. Thomas hatte nach dem Einlaufen gemeint, wenn mein Schienbein zu sehr weh tut, soll ich das Rennen abbrechen. Auf der zweiten Runde fand ich den Gedanken sehr verführerisch, aber dann musste ich an Karla denken, die mit ihrer deutsch-amerikanischen Einstellung "I schaff das!" tatsächlich fast alles schafft und nahm mir ein Beispiel daran. Rundum kaputt im Ziel meinte Thomas dann: "Du warst gut. Da war noch eine hinter dir!" Er meinte zwar einfach, eine direkt hinter mir, die ich abgehängt habe. Es klang in dem Moment aber wie, ich wäre vorletzte. Motivierend wie immer, der Thomas!

Hier seht ihr das Video. Im rot-weißen Laufanzug mit der Nummer 313 seht ihr übrigens einen weiteren Deutschen, Christian Otto, der als Langlauf-Stipendiat in New Mexico studiert.

Das Foto oben rechts habe ich in der TUNA-Gallerie gefunden. Es ist allerdings vom letzten Jahr: das Ziel-Duell zwischen Thomas und Karsten, die jetzt im gleichen Team sind.

Samstag Nachmittag/Abend waren dann noch Thomas' Praktikant Jan mit Freundin Franzi zu Kaffee und Kuchen zu Besuch. Franzi ist gerade zu Besuch aus Deutschland hier und die beiden überlegen, ob sie auch hierziehen. Karla war total aufgedreht und schäkerte ordentlich, vor allem mit Franzi. Am Sonntag Morgen lief Thomas von 7:30 bis 9:30 in Mountain Dell Ski, während Karla und ich noch bis 9:15! Uhr schliefen. Zu unserem ersten Frühstück kam Thomas zu seinem zweiten dazu. Anschließend ging ich 1,5 Stunden locker und flach Radfahren und Thomas mit Karla Schlittenfahren im Sugar House Park. Am frühen Nachmittag ging Thomas dann nochmal mit Jan eine Stunde langlaufen, während Karla, Franzi und ich ins Schwimmbad gingen. Karla genoss es, im Wasser herumgeworfen zu werden und bewegte sich ohne Schwimmweste recht gut im Wasser. Anschließend trafen wir alle wieder bei uns zu Kaffee und Kuchen sowie zum Ansehen von Hawaii-Bildern der beiden zusammen. Das zog sich dann allerdings ziemlich - bis zur Abendbrotzeit. Dann waren wir ganz schön knülle. Karla allerdings trotz entgangenem Mittagsschlaf überhaupt nicht. Sie kletterte fleißig auf Jan herum und am liebsten hätten die beiden Karla in die nächste Urlaubswoche in Süd-Utah mitgenommen. Dafür schlief Karla beim Abendbrot fast im Stuhl ein. Sobald sie allerdings merkte, dass ich sie nach unten trug, war sie wieder hellwach und protestierte. Gegen 19:30 war sie dann aber doch eingeschlafen...

Morgen ist bei uns wieder Arbeit angesagt. Am 31. Dezember und 1. Januar ist die Kita zu, aber wir haben auch frei. Vielleicht fahren wir uns ein frühes Feuerwerk im Little Cottonwood Canyon anschauen. Wir wünschen euch jedenfalls keine Arbeit und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!

Karlas Snack-Auswahl: Babybel (weil Weihnachten ist), Schokokäfer und Eiswürfel!

Karlas Snack-Auswahl: Babybel (weil Weihnachten ist), Schokokäfer und Eiswürfel!

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