...sind wir hier.
Am Wochenende waren wir bei Claire zum Geburtstag eingeladen. Sie wurde 4 und bekam ein Gerüst mit zwei Schaukeln und einer Rutsche. Von uns bekam sie eine Puppe aus der Lego Friends-Reihe. Dafür waren wir beim Toys R US, wo Karla viel Spaß hatte. Eingeladen waren natürlich auch noch viele andere kleine Mädels bzw. Prinzessinnen und auch Rapunzel kam vorbei und hielt Märchenstunde. Das ist hier wohl so üblich, einen Entertainer zu bestellen. Am Ende erhält jeder noch ein Beutelchen mit kleinem Spielzeug zum Mitnehmen. Auch Karla erhielt ein Krönchen, einen Zauberstab, einen Bleistift, einen Papierblock in Kronenform und ein flauschiges lilafarbenes Handtäschchen. Auch von der sehr gehaltvollen Schokotorte kostete sie mal (nachdem sie schon Apfelkuchen gemaufelt hatte). Am Ende der zwei Stunden schrie Karla wie am Spieß, wahrscheinlich war das alles ein bisschen viel und sie sehr müde. Sobald sie im Chariot saß und Mama sie in Schräglage gebracht hatte, war sie ruhig.
Bei der Gelegenheit lernten wir auch mal ein paar Einheimische kennen, wenngleich ich nicht viel Zeit hatte, mich länger zu unterhalten. Entweder brauchte Karla meine Aufmerksamkeit oder Bruno (der ständig zur Mama Denise wollte, die aber erstmal mit den Mädels genug zu tun hatte). Aber nun haben wir erst einmal Kontakt zu Marathonläufer Adam und seiner Frau Sandra und Rennradlerin/Mountainbikerin Jenny aus Park City. Des Weiteren bin ich schon für den nächsten, halbjährlich stattfindenden Fitness-Triathlon als Radfahrerin eingeplant. Nächstes WE wollen wir mal einen 5-Kilometer-Lauf in der Nähe mitmachen. Ich hoffe, Denise kann Karla nehmen. Leider kosten selbst so kurze Läufe recht viel. Für einen Halbmarathon kann man schon mal 70 Dollar rechnen. Ein Wahnsinn. Es gibt wohl auch viele Supermarathons hier, z.B. den Wasatch Supermarathon von 100 MEILEN, also 160 km. Frank, wie steht’s mit deinem Training, was macht das Knie?
Am Sonntag ging es bei uns sehr ruhig zu. Thomas „entdeckte“ einen neuen Canyon zum Radfahren. Ansonsten war Haushaltstag angesagt. Karla war sehr anstrengend. Aber dann haben wir sie einfach in einen Baumarkteimer mit warmem Wasser gesetzt, denn hier ist es zumindest am Nachmittag noch schön warm. Danach war sie allerdings nicht weniger anstrengend :-)
Thomas’ Sozialversicherungsnummer ist noch immer nicht eingetroffen. Nach Nachfrage kann es wohl 4 Wochen dauern. So lange haben wir auch keine Krankenversicherung :-(
Die aktive Autosuche haben wir daher erst einmal auf Eis gelegt und hoffen, dass die Nummer kommt, bevor Thomas am 22.9. seine Theoriefahrprüfung macht. Denn dafür braucht er sie auch. Ohne die Nummer biste hier nix… Ohne diese Nummer sagt dir der Autohändler nicht einmal, wie viel Zinsen du zahlst. Wir waren bei einem, um uns einen Honda Pilot anzusehen. Leider wurden wir sehr enttäuscht, denn das war eine richtige Schrottkiste, für die sie immer noch 10.000 Dollar haben wollten, obwohl der auch schon um die 100.000 Meilen runter hatte. Drinnen klebte noch Eiscreme am Sitz. Wie verkaufen denn die hier ihre Autos? An der Windschutzscheibe klebte ein roter Hinweis, dass der Händler für dieses Auto auch keine Garantien mehr übernimmt. Dann meinte der Verkäufer, dass der Wagen durch die Inspektion gefallen sei (also so was wie TÜV), und man am Preis noch was machen könnte. Vielleicht so 1000 Dollar. Wir haben dann aber gleich gesagt, dass wir nicht mehr interessiert sind. Die Schlüssel für eine Probefahrt hat er eh nicht gefunden…. Wir sind dann auch einen Toyota Highlander von 2004 umgeschwenkt, der zwar auch schon über 100.000 Meilen runter hat und mit 12.000 Dollar ausgeschrieben war, aber der machte einen ganz guten Eindruck. Hier sind die Neuwagen nicht so teuer wie in Deutschland, aber der Wiederverkaufswert sehr hoch. Und offenbar halten die Motoren hier länger, vielleicht weil langsamer und mit Automatik gefahren wird? Jedenfalls scheiterten allen weiteren Verhandlungen dann an der fehlenden Sozialversicherungsnummer. Der Finanzierungsexperte versicherte uns zwar ständig, dass er sich um uns kümmert (I’ll take care of you guys), aber wir mussten mehrmals nachbohren, bis er endlich mal mit einer Zinsschätzung rausrückte (um die 10 %!, weil wir ja keine Kreditwürdigkeit haben als Ausländer!) und sich aufregte, dass es doch eine Schande sei, dass man die Kredite nicht mehr hinterher geworfen bekommen. Die lernen hier offenbar nix aus der Immobilienblase! Na ja, jetzt hat ja die Fed, wieder ein Milliardenpaket geschnürt, um die Banken zu entlasten. Kein Wunder, dass hier alles so weitergeht. Hoffentlich wird wenigstens Obama gewählt. Allerdings habe ich da wenig Hoffnung, zumindest wenn man die ganzen Schilder in den Vorgärten sieht – hauptsächlich für Romney, ab und zu mal für Obama.
Ansonsten sieht mein Alltag bisher recht eintönig aus. Meistens gehe ich mit Karla am Vormittag einkaufen. Dadurch, dass wir kein Auto haben, hole ich jeden Tag ein paar Sachen mit Karla im Chariot. Aber wenn man Milch auf der Liste hat (1 Gallone = 3,78 Liter) hat man schon ganz schön zu schieben (bergauf, bergab). Auch Mehl und Zucker wird z.B. in 11,3kg-Packs verkauft! Es gibt schon kleinere Abpackungen, aber die kosten dann meist fast genauso viel. Körnigen Frischkäse gibt es ja bei uns maximal in 400g-Packungen. Hier kann man sie fast als Kilopack kaufen.
Heute kam mal wieder eine Kiste an. Nun fehlen nur noch 5! Und in dieser waren das Radset für den Chariot und Thomas’ Skiroller. Endlich kann er sich an die Skirollerer ranhängen, die vor unserem Haus oben ohne den Berg hochschieben! Auf der Straße! Und keiner hupt! :-)
Das war’s erst einmal für heute!
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