Letzten Freitag war Karla zum dritten Mal im Kindergarten. Nach der Frühstücksmilch fragte ich sie, ob wir heute wieder in den Kindergarten fahren und sie sagte prompt „Ja!“. Als wir dort ankamen, reichte ich Karla über die Absperrung und übergab sie Gloria aus El Salvador, die Karla wie immer mit „Good Morning, Karlita!“ begrüßt hatte. Also immerhin Karlas Namen kennen sie. Sie winkte mir von Glorias Hand aus zu und ich lächelte und winkte ihr noch einmal zu. Dann stapfte sie hinter Gloria her und ich ging gen Ausgang ohne sie aus den Augen zu lassen. Dann plötzlich drehte sie sich noch einmal um und ich dachte schon, jetzt fängt sie an zu jammern. Aber weit gefehlt: Karla hat sich lediglich nach einem Spielzeugwürfel umgedreht, der am Boden lag. Da war ich schon erleichtert, denn offenbar fühlt sie sich im Kindergarten recht wohl, auch wenn ich so meine Zweifel habe, dass sie dort Englisch lernt. Bisher hat sie auch immer schön ein Stündchen dort geschlafen.
Nachdem ich meinen gut gelaunten Mäusebären wieder im Autositz hatte, fuhren wir zum Social Security Office, wo ich nach Ausstellung meiner Arbeitserlaubnis nun endlich meine Sozialversicherungsnummer beantragen kann. Was man mit dieser Nummer dann alles machen kann, habe ich ja schon ein ums andere Mal ausgeführt. Für mich bedeutet sie in erster Linie, dass ich meinen Utah-Führerschein machen kann, denn mein deutscher ist ja nur 6 Monate gültig. Aber auch Karla braucht eine Sozialversicherungsnummer, damit unsere Krankenversicherung eine Nummer in ihr System eingeben kann. Also dachte ich mir, gehen wir beide hin und schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Gesagt, getan. Hingefahren, Taschen durchsuchen lassen, Nummer ziehen, Karla 20 min bespaßen, drankommen, alles vorlegen und dann erfahren, dass meine Nummer in spätestens zwei Wochen mit der Post eintreffen wird. Na, das werden wir ja sehen. Das Problem war, dass Karla keine Sozialversicherungsnummer bekommen kann – und jetzt kommt’s – wenn sie keine Arbeitserlaubnis vorlegt! Ich musste noch einmal nachfragen, weil ich dachte, ich hätte sie vielleicht nicht richtig verstanden. Aber doch, die noch nicht einmal 14 Monate alte Karla braucht eine Arbeitserlaubnis. Ich erklärte der dem neutralen Gesichtausdruck nach recht deutsch wirkenden Sachbearbeiterin, dass wir nur 2 Jahre bleiben und Karla erst ein gutes Jahr alt ist. Ob sie denn denkt, dass man ihr wirklich eine Arbeitserlaubnis ausstellen wird? Mal abgesehen davon, dass allein die Beantragung einer Arbeitserlaubnis 380 Dollar kostet. Und da meinte sie, versuchen sie es. Rufen Sie dort an und fragen Sie. Das meinte sie ernst! Also sind wir wieder gegangen – soll die KV doch sehen, was sie in ihr System eingibt. Versichert sind wir erst einmal. Das fällt mal wieder in die Kategorie „Logisch, oder?!“.
Danach waren wir noch kurz bei Denise und halb 5 holten wir den Papa von der Arbeit ab. Mit dem Papa im Schlepptau fuhren in Sachen Skibock wir noch zu einem Outdoor-Ausrüster. Leider ohne Erfolg. Aber Karla hatte ihren Spaß – wie man sieht.

Up’n Over-Halloween-Lauf
Samstag früh ging es los ins 30 Meilen entfernte Ogden. Vorher holten wir noch Adam ab, der gleich um die Ecke wohnt und so 60 Meilen pro Woche läuft, also ca. 90 km. In Ogden ließen Karla und ich die Jungs raus in die Kälte, damit sie 5 km den Berg hochrennen, oben bei 17 Grad Fahrenheit, also -8 Grad Celsius, ankommen, und dann durch den Tiefschnee auf der anderen Seite wieder 5 km runterrennen. Perfekte Bedingungen für schwere Jungs wie Thomas: bergauf, weicher Untergrund. Aber! Thomas wurde 3. – 50:00 Laufzeit. Und ohne Rücktransport (einige liefen die gleiche Strecke zurück) – wenn man nicht auch Frau und Kind am Start hat. Im Ziel gab es Elch-Chili und heiße Schokolade. Dazu eine Tombola, bei der Thomas noch 3x10-Dollar-Gutscheine für ein mexikanisches Restaurant in Ogden gewann. Zurück in Salt Lake City ließen wir es noch ruhig angehen und am Abend war ich von halb 7 bis um 11 bei Denise zum Babysitten.
Schnee und Kürbiseis - Der Sonntag
Am Sonntag wollte ich den Millcreek Canyon mit dem Rennrad hochfahren. Leider musste ich auf der Hälfte umdrehen, weil die Straße schon mit Schnee bedeckt war (na ja, war ja auch auf 2000m Höhe). Heute erfuhren wir in einem anderen Skiladen, dass man den Millcreek Canyon kostenlos auf Ski hoch laufen kann. Wird jeden Tag von unserem Skiverein gespurt – für klassisch und Skating. Und nur 8km von unserer Haustür entfernt! Das heißt, wir kaufen wahrscheinlich nur jeweils einen Skipass für insgesamt 90 Dollar für ein anderes nahes Skigebiet. Außerdem bekamen wir in dem Laden heute noch Profile für den Skibock! Skibockprofil 110 Dollar, Bügeleisen 55, Info unbezahlbar!
Alternativ fuhr ich am Sonntag noch ein wenig den Wasatch Boulevard entlang. Diese große, aber dafür wenig befahrene Straße führt kilometerlang neben dem Freeway entlang. Man hat einen wunderbaren Blick über das gesamte Salt Lake-Tal und einen schönen breiten Radweg vor der Nase…
Nach dem Mittagessen ging Thomas im Sugarhouse Park Rollern und ich widmete mich der Gartenarbeit während Karla gute 2 Stunden schlief. Dann gingen wir ein Kürbis-Softeis bei der Tankstelle mit Shop’nGo essen und schlenderten noch bei Frank und Denise vorbei. Karla ist die 900 m bis zu ihnen fast ganz allein gelaufen – aber nur, weil sie immer wieder von Papas Eislöffel angezogen wurde. :-)
Das war unser Wochenende.
da kann sich Jacob ne Scheibe abschneiden
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