Dienstag, 30. Oktober 2012

Kinderarbeit - Made in USA

Kinderarbeit - Made in USA

Letzten Freitag war Karla zum dritten Mal im Kindergarten. Nach der Frühstücksmilch fragte ich sie, ob wir heute wieder in den Kindergarten fahren und sie sagte prompt „Ja!“. Als wir dort ankamen, reichte ich Karla über die Absperrung und übergab sie Gloria aus El Salvador, die Karla wie immer mit „Good Morning, Karlita!“ begrüßt hatte. Also immerhin Karlas Namen kennen sie. Sie winkte mir von Glorias Hand aus zu und ich lächelte und winkte ihr noch einmal zu. Dann stapfte sie hinter Gloria her und ich ging gen Ausgang ohne sie aus den Augen zu lassen. Dann plötzlich drehte sie sich noch einmal um und ich dachte schon, jetzt fängt sie an zu jammern. Aber weit gefehlt: Karla hat sich lediglich nach einem Spielzeugwürfel umgedreht, der am Boden lag. Da war ich schon erleichtert, denn offenbar fühlt sie sich im Kindergarten recht wohl, auch wenn ich so meine Zweifel habe, dass sie dort Englisch lernt. Bisher hat sie auch immer schön ein Stündchen dort geschlafen.

Nachdem ich meinen gut gelaunten Mäusebären wieder im Autositz hatte, fuhren wir zum Social Security Office, wo ich nach Ausstellung meiner Arbeitserlaubnis nun endlich meine Sozialversicherungsnummer beantragen kann. Was man mit dieser Nummer dann alles machen kann, habe ich ja schon ein ums andere Mal ausgeführt. Für mich bedeutet sie in erster Linie, dass ich meinen Utah-Führerschein machen kann, denn mein deutscher ist ja nur 6 Monate gültig. Aber auch Karla braucht eine Sozialversicherungsnummer, damit unsere Krankenversicherung eine Nummer in ihr System eingeben kann. Also dachte ich mir, gehen wir beide hin und schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Gesagt, getan. Hingefahren, Taschen durchsuchen lassen, Nummer ziehen, Karla 20 min bespaßen, drankommen, alles vorlegen und dann erfahren, dass meine Nummer in spätestens zwei Wochen mit der Post eintreffen wird. Na, das werden wir ja sehen. Das Problem war, dass Karla keine Sozialversicherungsnummer bekommen kann – und jetzt kommt’s – wenn sie keine Arbeitserlaubnis vorlegt! Ich musste noch einmal nachfragen, weil ich dachte, ich hätte sie vielleicht nicht richtig verstanden. Aber doch, die noch nicht einmal 14 Monate alte Karla braucht eine Arbeitserlaubnis. Ich erklärte der dem neutralen Gesichtausdruck nach recht deutsch wirkenden Sachbearbeiterin, dass wir nur 2 Jahre bleiben und Karla erst ein gutes Jahr alt ist. Ob sie denn denkt, dass man ihr wirklich eine Arbeitserlaubnis ausstellen wird? Mal abgesehen davon, dass allein die Beantragung einer Arbeitserlaubnis 380 Dollar kostet. Und da meinte sie, versuchen sie es. Rufen Sie dort an und fragen Sie. Das meinte sie ernst! Also sind wir wieder gegangen – soll die KV doch sehen, was sie in ihr System eingibt. Versichert sind wir erst einmal. Das fällt mal wieder in die Kategorie „Logisch, oder?!“.

Danach waren wir noch kurz bei Denise und halb 5 holten wir den Papa von der Arbeit ab. Mit dem Papa im Schlepptau fuhren in Sachen Skibock wir noch zu einem Outdoor-Ausrüster. Leider ohne Erfolg. Aber Karla hatte ihren Spaß – wie man sieht.

Spielen kann man überall - z.B. im Outdoorladen
Spielen kann man überall - z.B. im Outdoorladen
Spielen kann man überall - z.B. im Outdoorladen
Spielen kann man überall - z.B. im Outdoorladen
Spielen kann man überall - z.B. im Outdoorladen

Spielen kann man überall - z.B. im Outdoorladen

Kinderarbeit - Made in USA

Up’n Over-Halloween-Lauf

Samstag früh ging es los ins 30 Meilen entfernte Ogden. Vorher holten wir noch Adam ab, der gleich um die Ecke wohnt und so 60 Meilen pro Woche läuft, also ca. 90 km. In Ogden ließen Karla und ich die Jungs raus in die Kälte, damit sie 5 km den Berg hochrennen, oben bei 17 Grad Fahrenheit, also -8 Grad Celsius, ankommen, und dann durch den Tiefschnee auf der anderen Seite wieder 5 km runterrennen. Perfekte Bedingungen für schwere Jungs wie Thomas: bergauf, weicher Untergrund. Aber! Thomas wurde 3. – 50:00 Laufzeit. Und ohne Rücktransport (einige liefen die gleiche Strecke zurück) – wenn man nicht auch Frau und Kind am Start hat. Im Ziel gab es Elch-Chili und heiße Schokolade. Dazu eine Tombola, bei der Thomas noch 3x10-Dollar-Gutscheine für ein mexikanisches Restaurant in Ogden gewann. Zurück in Salt Lake City ließen wir es noch ruhig angehen und am Abend war ich von halb 7 bis um 11 bei Denise zum Babysitten.

Starter Thomas, Albert (Mitte) und Adam (rechts), Platz 3 und die Startlinie
Starter Thomas, Albert (Mitte) und Adam (rechts), Platz 3 und die Startlinie
Starter Thomas, Albert (Mitte) und Adam (rechts), Platz 3 und die Startlinie

Starter Thomas, Albert (Mitte) und Adam (rechts), Platz 3 und die Startlinie

Kinderarbeit - Made in USA

Schnee und Kürbiseis - Der Sonntag

Am Sonntag wollte ich den Millcreek Canyon mit dem Rennrad hochfahren. Leider musste ich auf der Hälfte umdrehen, weil die Straße schon mit Schnee bedeckt war (na ja, war ja auch auf 2000m Höhe). Heute erfuhren wir in einem anderen Skiladen, dass man den Millcreek Canyon kostenlos auf Ski hoch laufen kann. Wird jeden Tag von unserem Skiverein gespurt – für klassisch und Skating. Und nur 8km von unserer Haustür entfernt! Das heißt, wir kaufen wahrscheinlich nur jeweils einen Skipass für insgesamt 90 Dollar für ein anderes nahes Skigebiet. Außerdem bekamen wir in dem Laden heute noch Profile für den Skibock! Skibockprofil 110 Dollar, Bügeleisen 55, Info unbezahlbar!

Alternativ fuhr ich am Sonntag noch ein wenig den Wasatch Boulevard entlang. Diese große, aber dafür wenig befahrene Straße führt kilometerlang neben dem Freeway entlang. Man hat einen wunderbaren Blick über das gesamte Salt Lake-Tal und einen schönen breiten Radweg vor der Nase…

Nach dem Mittagessen ging Thomas im Sugarhouse Park Rollern und ich widmete mich der Gartenarbeit während Karla gute 2 Stunden schlief. Dann gingen wir ein Kürbis-Softeis bei der Tankstelle mit Shop’nGo essen und schlenderten noch bei Frank und Denise vorbei. Karla ist die 900 m bis zu ihnen fast ganz allein gelaufen – aber nur, weil sie immer wieder von Papas Eislöffel angezogen wurde. :-)

Das war unser Wochenende.

Der Wasatch-Boulevard - benannt nach der nahen Bergkette der Rocky Mountains - gut zum Radfahren
Der Wasatch-Boulevard - benannt nach der nahen Bergkette der Rocky Mountains - gut zum Radfahren

Der Wasatch-Boulevard - benannt nach der nahen Bergkette der Rocky Mountains - gut zum Radfahren

Eis, Eis, Baby!
Eis, Eis, Baby!
Eis, Eis, Baby!

Eis, Eis, Baby!

Spielen bei Emma, Claire und Bruno - Karla war schon etwas geschafft vom Weg.

Spielen bei Emma, Claire und Bruno - Karla war schon etwas geschafft vom Weg.

Und dann macht Karla immer öfter beim Hausputz mit
Und dann macht Karla immer öfter beim Hausputz mit
Und dann macht Karla immer öfter beim Hausputz mit
Und dann macht Karla immer öfter beim Hausputz mit

Und dann macht Karla immer öfter beim Hausputz mit

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Kurioses aus den Staaten - The Shopping Guru

Kurioses aus den Staaten - The Shopping Guru

Hier kommt noch Beitrag im Rahmen unserer Reihe "Kurioses aus den Staaten". Häufig, also eigentlich fast jeden Tag, also eigentlich jeden Tag, bekommen wir Anrufe von Maschinen, die unsere Nummer wahrscheinlich wahllos wählen. Wenn man rangeht, ist dann keiner dran. Geht der AB ran, sagt keiner etwas. Und das geht bis abends 9 oder halb 10 so. Es gibt eine "Do Not Call"-Liste, auf die man sich setzen lassen kann, wenn man nicht derartig belästig werden will. Das haben wir nun erst einmal für unser Festnetz getan.Mal sehen, ob sich etwas ändert. Außerdem ruft auch immer eine Frau an, die einen "Willard" sprechen will. Ich habe ihr zwar schon bestimmt drei Mal gesagt, dass unter dieser Nummer kein Willard wohnt und sie hat sich jedes Mal entschuldigt und aufgelegt. Beim letzten Mal aber hat sie mich gefragt, ob unter der Nummer zufällig ein Militärveteran wohnt. Äh, nö, definitiv nicht. Aber wir wohnen ja erst 8 Wochen hier. Daraufhin hieß sie mich ganz amerikanisch willkommen. Ihr erster Anruf kam 10 Minuten nachdem ich unser Telefon zum ersten Mal auf die Ladestation gelegt hatte, der letzte Vorgestern Abend. So kann man auch Leute kennenlernen. Na ja, mal sehen, wie oft sie noch anruft :-)

Tja, und dann bekommen wir häufig, also eigentlich fast jeden Tag, also eigentlich jeden Tag auch postalische Werbung. Sparen ist ein großes Thema hier und wenn man über alle Angebote informiert sein wollte, dürfte man den ganzen Tag nur die Werbung studieren. Jedenfalls gilt man geradezu schon als dumm, wenn man etwas zum regulären Preis kauft. Seien es Lebensmittel oder Kinderkleidung. Hier ist in den Klamottenläden auch immer SALE! Nun scheinen sich findige Geschäftemacher auf Personen spezialisiert zu haben, die sparen wollen. Ja, in einer dieser 1000 kostenlosen "Zeitungen" habe ich sogar folgende Anzeige gefunden.

Kurioses aus den Staaten - The Shopping Guru
Kurioses aus den Staaten - The Shopping Guru

Der Shopping Guru hilft also alten (und jungen?) Damen dabei ihren Einkaufswagen mit Sonderangeboten zu füllen. Gib Geld aus und spare dabei. Logisch, oder? Er selbst verdient pro Einkauf 10 Dollar. Kein schlechter Stundenlohn sicher. Aber hey, dafür sitzt der den ganzen Tag auf der Couch und vergleicht Preise. Oder? Oder vielleicht gehören ihm ja die Supermärkte und er weiß sowieso, was gerade am billigsten ist. Meistens ist das, wie in Deutschland, ja so, dass gerade die gleichen Dinge überall im Angebot sind. Und wenn man dann so unvernünftig ist und über die Stränge schlägt, weil man doch lieber nicht zwei Wochen Hundefutter essen will, weil es gerade im Angebot ist, oder versucht ist, die saure Sahne ohne Zusatzstoffe zu kaufen, dann ist es gut, wenn man einen Ken an seiner Seite weiß. Der Shopping Guru hilft und macht aus dir einen disziplinierten Einkäufer! Er muss das Zeug dann ja auch nicht essen. Ob er selbst auch nur Sonderangebote kauft? An Joyce da oben scheint er ja jedenfalls schon 100 bis 150 Dollar verdient zu haben. Ob sie wirklich so viel gespart hat? Sollte ich es auch einmal ausprobieren? Rent a Ken! Vielleicht sucht einer von euch noch einer originellen Geschäftsidee? Sicher lässt sich das "Shopping-Guru"-Prinzip gerade in Zeiten der Finanzkrise auch auf andere Bereiche übertragen: Kleidung, Benzin, Sportausrüstung... Aber vielleicht kann man sich einen Shopping Guru auch einfach sparen :-) Außerdem, seien wir doch einmal ehrlich: Geiz ist überhaupt nicht geil! Oder?

Shopping Guru Ken sagt dazu: Don't feel cheap using coupons: Grocery stores make more money when you use this system, and actually prefer you use coupons. Also, man soll kein schlechtes Gewissen haben, weil man Gutscheine aus der Zeitung ausschneidet und dann damit Rabatt im Supermarkt bekommt, denn die Supermärkte verdienen dadurch sogar mehr an dir und wollen, dass man das macht. Super, oder? Also ich spare, aber der Markt verdient mehr als wenn ich nicht sparen würde. Wenn das alle Märkte machen - und das machen alle Märkte - weiß ich, wer an wem verdient. Und das ist mit Sicherheit überall auf der Welt gleich.

Gestern noch Herbst, Heute schon Winter...

Gestern noch Herbst, Heute schon Winter...

Alle haben es uns gesagt, glauben konnten wir es nicht. Und nun ist er eingetroffen - der Winter. Oder zumindest ein Vorbote? Kurz scheint der Herbst hier in jedem Fall zu sein. Kann Karla hier unten noch in den Blättern toben, ist unsere Radstrecke zum Little Mountain Summit schon eingeschneit. Das war Gestern, am 24. Oktober. Heute, am 25. Oktober, liegt schon schnee im Tal und ich musste Thomas zur Arbeit fahren, denn mit dem Rennrad wäre das keine gute Idee gewesen. Hier links seht ihr, wie es Heute Morgen vor unserer Haustür aussah.

Dank Cousine Sarah ist Karla gut ausgestattet und Kälte und Nässe können ihr die gute Laune nicht vermiesen.
Dank Cousine Sarah ist Karla gut ausgestattet und Kälte und Nässe können ihr die gute Laune nicht vermiesen.
Dank Cousine Sarah ist Karla gut ausgestattet und Kälte und Nässe können ihr die gute Laune nicht vermiesen.
Dank Cousine Sarah ist Karla gut ausgestattet und Kälte und Nässe können ihr die gute Laune nicht vermiesen.

Dank Cousine Sarah ist Karla gut ausgestattet und Kälte und Nässe können ihr die gute Laune nicht vermiesen.

Gestern noch Herbst, Heute schon Winter...

Ja, so sind also der Winteranfang hier aus. Morgen Abend hole ich Thomas von der Arbeit ab und wir fahren einen Skibock kaufen :-) Über Skipässe informieren wir uns auch gerade. Leider kostet auch das Langlaufen hier ordentlich. Wir haben zwei Skigebiete ins Auge gefasst, die uns zusammen für den Winter wahrscheinlich so 375 Dollar kosten würden - plus Parkgebühren. Und dabei bekommen wir als Mitglieder im Skiverein TUNA schon Rabatt. Aber ich denke, es wird sich lohnen. Wir sind auch gerade dabei auszuklügeln, wer wie wann am besten allein oder zusammen skilaufen kann und welche Rennen so drin wären. Als "local" darf man sogar an den US Nationals, also der amerikanischen Langlaufmeisterschaft, im Januar 2013 teilnehmen. Ich glaube, ich kenne auch schon mindestens einen teilnehmenden Einwohner...

Haus und Hof Heute Morgen...
Haus und Hof Heute Morgen...
Haus und Hof Heute Morgen...

Haus und Hof Heute Morgen...

Karla ging Montag, Mittwoch und geht morgen wieder in die Krippe. Heute hatte sie trotzdem einen ereignisreichen Tag, denn sie bekam den ersten Teil ihrer Grippeschutzimpfung (Kinder unter 7 Jahren bekommen 2 kleine Dosen). Dazu fuhren wir ins Sugarhouse Health Center. Sugarhouse heißt der Stadtteil, in dem wir wohnen. Sie hat zwar geweint, war aber recht schnell wieder gut gelaunt und der anschließende Ölwechsel gleich um die Ecke hat sie nicht gestört. Nach einem Mittagsschläfchen besuchten wir noch unsere Bekannte Susan mit ihrem 1,5jährigen Frank und ließen die beiden Kleinen im Schnee spielen.

Karla hat diese Woche wieder einen Entwicklungssprung gemacht. Sie "redet" sehr viel. Sie ist feinmotorisch geschickter geworden, wirkt so als verstünde sie mehr. Kann Einbildung, kann der Kindergarten sein. Man waas es net... Zum Beispiel übt sich mehr und mehr mit dem Löffel zu essen. Und sie pflegt zur Zeit eine sehr innige Beziehung zu ihrem Teddy, der natürlich auch essen und trinken, und beim Windelnwechseln und Schlafengehen dabeisein muss. Auf dem Bild hier unten möchte sie ihm gerade ihre Krone von Claires Kindergeburtstag aufsetzen. Warum sollte ein Teddy auch keine Prinzessin sein? Dass Karla viel durch Beobachten lernt, ist uns und auch anderen schon aufgefallen. Allerdings ist sie in letzter Zeit auch schnell frustriert und schreit kurz und schrill auf, wenn ihr etwas nicht gelingt, und weint, wenn sie etwas nicht haben darf. Dann hilft im ersten Fall nur Zuspruch und meistens versucht sie etwas so lange, bis sie es kann. Und im zweiten Fall hilft nur Ablenkung, z.B. mit einem Spielzeug, das für sie und andere ungefährlich ist. Letztens hat sie so lange versucht, Thomas Sportbrillenetui aufzumachen, bis sie es konnte. Thomas hat es ihr gezeigt und am nächsten Tag konnte sie es immernoch. Um von Papa befrühstückt zu werden, ist man aber offenbar nie zu geschickt ;-)

Gestern noch Herbst, Heute schon Winter...
Gestern noch Herbst, Heute schon Winter...
Gestern noch Herbst, Heute schon Winter...

Am Wochenende wird es wohl aber trotz Schnee erst noch einmal ein 10-Kilometerlauf bei Thomas und Radfahren bei mir. Dazu dann in ein paar Tagen mehr.

Im Übrigen funktioniert nun die Kommentarfunktion. Danke dafür an den Service von Overblog! Ich freue mich auch, dass offenbar so viele regelmäßig an unserem Leben hier teilhaben. Viele von euch haben mir geschrieben, dass sie gerne wöchentlich und teilweise täglich "reinschauen" und das motiviert natürlich umso mehr. Danke für eure Rückmeldungen. Ich werde auch versuchen, auf eure Mails zu antworten. Es kann nur ein bisschen dauern. Bitte nicht die Geduld verlieren und weiter mitlesen :-)

Ich wünsche euch einen schönen Freitag!

Montag, 22. Oktober 2012

Karlas erster Tag in der Kinderkrippe

Karlas erster Tag in der Kinderkrippe

Am Abend vor Karlas großem Tag waren wir uns eigentlich noch gar nicht so sicher, ob Karla wirklich in die Krippe gehen kann. Einen Schnupfen mit gelegentlichem Husten hat sie zwar schon seit gut zwei Wochen, bisher jedoch ohne Fieber oder nennenswerte Gemütsschwankungen. Gestern war sie jedoch sehr müde, schlief aber nicht und sie wirkte recht apathisch. Nachdem sie jedoch Heute Morgen zwar viel zu früh, aber gut gelaunt und ohne Fieber aufwachte, beschlossen wir an unserem Plan festzuhalten.

Nach ihrer morgendlichen Milch versuchten wir, Karla nicht allzu viel vom elterlichen Tisch herunterzureichen. Was nicht leicht ist, wenn man unser Maufelchen kennt. Mittlerweile kommen schon einmal Protestschreie und –tränen. Danach packte Karla ihre Tasche – mit Wechselsachen, Windeln, Fläschchen. Und natürlich musste der „Tddy“ mit. Tasche in den Kofferraum, Karla in den Kindersitz und los ging es.

Teddy muss mit
Teddy muss mit
Teddy muss mit

Teddy muss mit

Karlas erster Tag in der Kinderkrippe

Um 7:45 Uhr kamen wir im Devlin’s Child Development Center an. Karla bekam ein Fach für ihre Sachen und einen Platz am Frühstückstisch neben Mason und Ely. Die Namen der anderen drei Kinder kannten die Kindergärtnerinnen aus Chile und El Salvador nicht! Nachdem sie erfuhren, dass Karla sowieso kein Englisch versteht, freuten sie sich und meinten, sie könnten ja spanisch mit ihr reden. Na toll! Ich habe zwar sofort gesagt, dass sie Englisch lernen soll, aber ich glaube, viel Englisch hat Karla heute noch nicht gehört. Die anderen aus ihrer Gruppe können ja auch noch nicht reden.

Ich blieb noch etwa 15-20 Minuten dort und hatte das Gefühl, dadurch als Übermutter wahrgenommen zu werden. Das ist hier wohl nicht so üblich. Vielleicht war ich auch wirklich aufgeregter als Karla. Zum Frühstück gab es jedenfalls süße „Cerealien“ und drei Orangenscheiben. Die süßen Dinger schmatzte Karla weg, während sie sich wahrscheinlich fragte, was sie hier soll. Die Orangen ließ Karla links liegen und nachdem ich eine Scheibe gekostet hatte, muss ich sagen, kein Wunder. Sie waren total sauer. Na ja…

Ich dachte so, ich gehe, während Karla ins Spiel mit einer Erzieherin oder einem anderen Kind vertieft ist. Aber die zwei Erzieherinnen waren beschäftigt und die anderen Kinder starrten bis auf ein aufgewecktes kleines blondes Mädchen alle müde vor sich hin. Als ich dann versuchte, mich aus dem Staub zu machen oder mich zumindest erst einmal zu entfernen, wollte Karla hinterherlaufen. Als Gloria aus El Salvador sie dann auf den Arm nahm, fing sie an zu weinen, und ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich verließ mich auf meine Intuition und ging – ohne mich zu verabschieden, und sah noch lange das kleine tränenüberströmte Gesicht und die verzweifelt ausgestreckten Arme auf mich zustolpern. Gloria rief noch, das sei eine normale Reaktion. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sie Karla mit einem Cracker beruhigen wollte und dachte noch, wenn sie das immer so machen, wird Karla nie ein schlankes Kind.

Das Party-Phänomen: erstmal viel Essen, dann muss man nicht reden!
Das Party-Phänomen: erstmal viel Essen, dann muss man nicht reden!

Das Party-Phänomen: erstmal viel Essen, dann muss man nicht reden!

Karlas erster Tag in der Kinderkrippe

Unruhig rief ich erst einmal Thomas an und fuhr dann nach Hause, um das Auto gegen das Rad zu tauschen und mir eine immer noch unruhige Stunde im Fitnessstudio aufzuerlegen. Immer wieder fragte ich mich, ob und wenn ja, was Karla sich jetzt wohl denkt. Ob sie sich verlassen fühlt, ob sie müde ist und nicht schlafen kann. Zwischen Krafttraining und Cross-Trainer musste ich rausgehen, weil ich wissen wollte, ob sich Karla wieder beruhigt hat und wie es ihr geht. Ich erfuhr, dass alles okay ist und sie spiele. Dann war ich etwas erleichtert und fuhr nach Hause, um mich dem Haushalt zu widmen. Ich hatte mir vorgenommen, sie spätestens 12 Uhr abzuholen, aber nachdem ich erfuhr, dass beispielsweise Jacob zur Eingewöhnung bei der Tagesmutter nur eine Stunde zubrachte, fuhr ich mit schlechtem Gewissen doch etwas früher los. Ganze 4 Stunden hatte ich Karla ausgesetzt!

Ich musste mich zwingen, nicht zu rasen, so sehr trieb mich mein schlechtes Gewissen gen Kita. Und was fand ich vor, als ich ankam? Eine friedlich schlafende Karla! Echt! Ich saß dann noch 10 Minuten neben ihr und erfuhr von Gloria, dass sich Karla gut gemacht hat und fein ihr Würstchen, ihre grünen Bohnen und ihre Broccoli aufgegessen hat. Als sie dann fröhlich vor sich hin schlief mit ihrem Teddy, beschloss ich die Zeit zu nutzen und um die Ecke in den Bio-Supermarkt zu gehen, weil wir eh noch Obst brauchten. Als ich nach 40 Minuten wieder da war, war Karla dann auch wach und kam nach einem müden Blick in meine Richtung meckernd auf mich zugelaufen. Das war wohl meine Strafe. Zurück in ihrem geliebten Kindersitz war ihre Welt aber offenbar wieder in Ordnung. Und zuhause zeigte sie sich gut gelaunt. Am Abend im Bett erzählte sie dem Teddy noch ganz viel bis ihr gegen 20 Uhr dann doch die Äuglein zufielen und ihre Eltern zufrieden ein Glas Rotwein genossen.

Kaputtgespielt?
Kaputtgespielt?

Kaputtgespielt?

Sonntag, 21. Oktober 2012

Brot & Spiele

Es mag unglaublich klingen, aber meine Arbeitserlaubnis, meine Employment Authorization Card, ist bereits eingetroffen. Eingegangen war sie beim Amt ("US Citizen and Immigration Service") am 13. September und nun hat es gerade einmal 5 Wochen, in Worten: fünf! Wochen, gedauert, bis sie bewilligt wurde. Offenbar sind die Bundesbehörden personell besser ausgestattet als z.B. das Social Security Office. Wir erinnern uns. Thomas hat fast genauso lange auf seine SSN gewartet und unsere Krankenversicherungskarten sind nur unwesentlich früher als meine Arbeitserlaubnis eingetroffen. Die offizielle Angabe zum Bearbeitungszeitraum einer Arbeitserlaubnis lautet 2 bis 4 Monate. Und ganz ansehnlich ist das Ding auch noch. Mittlerweile füllt sich meine Geldbörse, zwar nicht mit Geld, dafür aber mit Karten: eine Debit Card (so etwas wie eine EC-Karte), eine Rite Aid Wellness Card (Kundenkarte von Rossmann sozusagen), eine University Recreation Services Card (meine Eintrittskarte zum Fitnessstudio), eine Regence Blue Cross/Blue Shield Card (meine Krankenversicherungskarte) und nun auch noch meine EAD/Arbeitserlaubnis! Wahnsinn! Ich weiß gar nicht, ob ich in Deutschland so viele Karten hatte. Ja, doch, aber nicht in so kurzer Zeit! Jedenfalls kann es nun losgehen! Der 1.11. ist mein erster Arbeitstag für Rheinschrift nach fast anderthalb Jahren Pause. Und der fängt auch gleich mit einem Feiertag an. Allerheiligen! Ich genieße natürlich die Vorzüge der deutschen Feiertage. Hier in den USA ist die Anzahl der Feiertage auch von Staat zu Staat unterschiedlich. Die von der Bundesregierung vorgegebenen Feiertage sind 2013 nur einer weniger als in Deutschland, nämlich 10 (einen 11. gibt es alle 4 Jahre). Wenn allerdings ein Bundesfeiertag auf einen Samstag fällt, bekommen die Beamten den Freitag frei. Fällt er auf einen Sonntag haben sie Montag frei. Doch viele Feiertage sind nicht arbeitsfrei, bzw. nur für öffentliche Einrichtungen. Es obliegt jedem Arbeitgeber, ob er seinen Mitarbeitern den Feiertag auch gewährt. Logisch, oder? Das mag in der ur-amerikanischen Tradition begründet sein, dass der Staat sich möglichst nicht einzumischen hat. Daher wird ja auch Obamas Krankenversicherungspflicht abgelehnt. Jedenfalls gibt es eigentlich weit weniger freie Tage. Beispielsweise ist zu Weihnachten nur der 25. Dezember ein arbeitsfreier Tag, den die meisten Arbeitgeber auch gewähren. Davor kommt jetzt nur noch Thanksgiving am 22. November. Eigentlich war auch der 8. Oktober frei, der Columbus Day, aber arbeitsfrei war er nicht. Auch der 12. November soll ein Feiertag sein, nämlich Veterans Day, Tag der Veteranen, aber arbeitsfrei ist auch er nicht. Toller Feiertag, oder?

Dann beginnt also wieder auch mein bezahltes Arbeitsleben - und zwar halbtags. Da heißt es: Karla in die Kita fahren, arbeiten, Sport und Haushalt machen, einkaufen, Karla wieder abholen und dann wird der Tag auch schon wieder zu Ende sein. Einerseits freue ich mich darauf, endlich mal meinen Kopf wieder zu benutzen (zu mehr als 5 Strophen "Alle meine Entchen"). Andererseits wird es sicher hart, wieder unter so hohem Zeitdruck zu arbeiten und sich wieder alle Shortcuts in den Programmen merken zu müssen. Und dann fehlt mir ja vielleicht auch meine Karla? Wie Karlas Start in der Kita gelingt, sehen wir bereits morgen. Wie mein Start "zuhause auf Arbeit" sein wird, sehen wir spätestens am 2. November. Ein Freitag :-)

Brot & Spiele
Brot & Spiele

Am Samstag Morgen hieß es mal wieder früh aufstehen. Thomas war am Start bei einem Halbmarathon auf Antelope Island. Und Karla und ich waren als moralische Unterstützung, Toilettenpapier- und Wasserflaschenhalter, Fotografen und Fahrdienst in einem mit dabei. Diese Insel, auf der es tatsächlich auch Antilopen geben soll, liegt im Süden des Großen Salzsees. Dort wird er auch "Lake Stink" genannt. Und tatsächlich begleitete uns ein beißend fauliger Geruch entlang der gesamten Zubringerstraße zur Insel. Am Eingang zur Insel, die auch ein staatlicher Park ist, holten wir Thomas' Startnummer und unseren Passierschein ab (kostet sonst 9 Dollar pro Auto und Tag, war aber in der Anmeldegebühr von 38 Dollar enthalten). Endlich erreichten wir den Parkplatz in der White Rock Bay im Nordwesten der Insel, auf dem es 9 Uhr losgehen sollte. Viele Teilnehmer schien der leicht hügelige Lauf über den Mountain View Trail nicht zu locken. Einige hatten vor Ort am Strand gezeltet. Es entstand schon vor dem Start eine familiäre Atmosphäre vor der einzigen, gemischten Toilette, einem Plumpsklo ohne Wasseranschluss. Dann erklärte Jim, der Veranstalter, die Strecke und sonstige Gegebenheiten und dann ging es für die 82 Männer und Frauen auch schon los gen Süden. Dann kann ich nur noch etwas zu organisatorischen Dingen sagen und überlasse den Rest der Erzählung dem Läufer.

Alle 4-5 Kilometer gab es eine Verpflegungsstelle mit Wasser und Gatorade, ein Gel gab es vorher im Teilnehmerbeutel, wie auch ein Funktionsshirt und einen Kuli. Im Ziel gab es noch eine "Finisher"-Tasse, für alle, die durchgekommen sind. Ich weiß nicht, ob es aufgefallen wäre, wenn eine/r unterwegs von einem Büffel aufgespießt worden wäre... Danach gab es auf der Ranch, die Zielpunkt des Laufs war, Barbecue für alle. Burger, Hot Dogs und Sprite satt! Und Jim holte dann auch noch seine eiserne Reserve an Bier heraus, das erstaunlich europäisch schmeckte. Dass dort in der Öffentlichkeit Bier getrunken wurde, schien keinen zu stören und unser neuer Bekannter Craig Smith und seine Familie aus der Umgegend, meinten auch, es sei gar nicht verboten. Craig hatte gehört, wie wir am Büffet deutsch redeten und sprach uns auf Deutsch an. Es stellte sich heraus, dass er zur Zeit der Wende einige Jahre in Berlin gelebt hatte und für seine Kirche missioniert hatte. Ein Mormone. Das Erstaunlichste an ihm und seiner Frau Rebecca waren ihre Kinder. Genauer gesagt, die Anzahl. Nur ganze Zwei! Seth und Hannah. Sie erzählten uns von einem Lauf, der nächstes Jahr in der Nähe ihrer Heimatstadt stattfinden sollte und luden uns gleich ein, bei ihnen zu übernachten, falls wir mitmachen wollten. Wir sagten zwar nicht gleich zu, werden sie aber bestimmt mal besuchen. Sie meinten, sie freuten sich immer, Menschen von anderen Orten zu treffen und außerdem gäbe es in ihrem Ort zu wenig Kultur und zu viele Mormonen ;-) Irgendwie hatte ich nie gedacht, dass Mormonen auch Humor haben könnten. Aber dass das nicht stimmt, hat Romney ja beim Al Smith Dinner im New Yorker Waldorf-Astoria gezeigt, wo sich Obama und er im Rahmen ihres Wahlkampfes übereinander und über sich selbst lustig machten. "Man ist froh, im Wahlkampf einen Vertrauten an seiner Seite zu haben, an den man sich anlehnen kann und der einen den Rücken stärkt. Ich habe meine wundervolle Frau Ann, Obama hat Bill Clinton" :-D Allerdings kann ich mir immernoch nicht vorstellen, dass er seine Witze selbst fabriziert hat. Aber wahrscheinlich sind alle Atheisten Skeptiker ;-)

Brot & Spiele
Brot & Spiele
Brot & Spiele
Brot & Spiele
Brot & Spiele
Brot & Spiele

Der Mountain View Halbmarathon aus Sicht des Läufers - Thomas hat das Wort

Ich kann meine Blog-Ambitionen leider nicht richtig ausleben, weil Susanne immer schon alles geschrieben hat, bevor ich anfange. Dass wir am Wochenende auf Antelope Island waren, dass der See komisch riecht (the lake stink) und dass ich dort vorhatte, einen Halbmarathon zu rennen, wisst ihr sicherlich schon. Dass ein Halbmarathon 21.1 km lang ist, wisst ihr bestimmt auch. Umgerechnet sind das 13.1 Meilen, was etwas kürzer klingt. Das dachte ich mir unterwegs auch, so bei km 15. Ich sagte mir, dass es jetzt keine 6 km mehr sind, sondern nur noch 4 Meilen. Nach etwas Kopfrechnen (was bei hoher körperlicher Anstrengung langsam vonstatten geht) stellte ich eine Meile später fest, dass es eigentlich sogar weniger als 4 Meilen sein müssten. Aber so eine Meile kann verdammt lang werden.

Doch zurück zum Anfang. Beim Plumpsklo stellte ich fest, dass sich Lake Stink und Plumpsklogeruch ziemlich ähnlich sind. Auf dem sandigen Parkplatz, der den Startbereich ausmachte, konnte man ca. 30-40 Autos, ungefähr genauso viele Menschen, ein paar Camper und im Sand jede Menge Mist sehen. Ich war der Meinung, es wäre Pferdemist, doch Susanne tippte auf die Überbleibsel von einigen der ca. 500 freilebenden Büffel, die es auf Antelope Island gibt. In der Wettkampfausschreibung stand auch ausdrücklich, dass Läufer, die auf der Strecke Zeit verlieren, weil sie an einen schlecht gelaunten Büffel geraten oder weil sie einen Umweg um eine Büffelherde machen müssen, diese Zeit nicht gut geschrieben bekommen.

Pünktlich 10 min nach 9 rief Wettkampfleiter Jim alle 82 Starter zu der per Fuß in den Sand gezogenen Startlinie und stimmte ein Geburtstagsständchen für Teilnehmerin Diane an. Dann erklärte er den Streckenverlauf und gab das Startsignal. Die Zeitmessung erfolgte, soviel ich mitbekommen habe, per Handy.

Nach etwa 2 Meilen hatte sich eine 5köpfige Spitzengruppe gebildet, zu der auch ich gehörte. Leider spürte ich schon zu diesem Zeitpunkt, dass ich nicht den besten Tag erwischt hatte und dass der Wirsing vom Vorabend die rhythmischen Erschütterungen nicht so richtig tolerieren wollte. Kurz bevor wir auf den Mountain View Trail abbogen, sahen wir, wie sich links neben uns eine kleine Büffelherde in Bewegung setzte und parallel neben uns her rannte. Dann jedoch bogen die Büffel nach rechts ab und kamen auf uns zu. Wir hatten also 2 Möglichkeiten: schneller rennen oder warten. Wir entschieden uns für ersteres und konnten dem Tod um Haaresbreite entrinnen. Mann, war das spannend!

Bei der zweiten Verpflegungsstelle hatte der Wirsing endgültig genug und ich musste mich in die Büsche schlagen. Damit war die Spitzengruppe erstmal weg und ich hatte eine 3minütige Verschnaufpause. Häufig von Karla und Susanne angefeuert (die Straße verlief fast parallel zum Trail) konnte ich mich jedoch wieder auf den 3. Platz vorarbeiten und im Ziel erschöpft 40 Dollar Preisgeld entgegen nehmen. Außerdem gab es eine Tasse und ein T-Shirt. Dem Zweitplatzierten, der das gesamte Rennen mit freiem Oberkörper absolviert hatte, sagte ich, dass er sich ja nun vom Preisgeld ein T-Shirt kaufen könnte. Er schaute mich daraufhin etwas komisch an.

Das Beste kam danach: American Barbecue mit Hamburgern, Hot Dogs, gutem (!) Bier und Kartoffelchips! Das ist doch echt mal was anderes als Kuchen und Co.

Entspannen und Barbecue danach
Entspannen und Barbecue danach
Entspannen und Barbecue danach
Entspannen und Barbecue danach
Entspannen und Barbecue danach
Entspannen und Barbecue danach
Entspannen und Barbecue danach

Entspannen und Barbecue danach

Brot & Spiele

Wanderung auf dem Sentry Trail

Nachdem wir uns gestärkt hatten, brachen wir noch zu einer kleinen Wanderung in die mittigen Berge der Insel auf. Es wurde noch recht heiß und der Weg war mit der schlafenden Karla im Chariot recht beschwerlich, so dass wir nach etwa 3-4 Meilen wieder kehrt machten und wieder die inzwischen verwaiste Barbecuestelle aufsuchten. Dort machten sich inzwischen die professionellen Picknicker mit ihren Körben und 12er-Packs Dosenbier breit, die nur zum Essen in die Natur hinfahren. Dennoch wollen wir euch einige unserer Impressionen nicht vorenthalten.

Brot & SpieleBrot & Spiele
Brot & SpieleBrot & SpieleBrot & Spiele
Brot & SpieleBrot & Spiele
Brot & Spiele

The Great Salt Lake - der Große Salzsee

An dieser Stelle sei noch ein Wort zum Great Salt Lake gesagt. Dieser ist ein Überbleibsel eines viel größeren Sees, des Lake Bonneville, der einst so groß war, wie der Lake Michigan heute. Auf der nebenstehenden Karte sieht man die Veränderungen des Wasserstands des Sees. Diese lassen sich auch noch gut an den terrassenförmigen Bergen ablesen, die von den ehemaligen Uferlinien zeugen. Der hohe Salzgehalt des Great Salt Lake rührt von der ständigen Verdunstung des Wassers her. Er ist etwa 6-mal so hoch wie der Salzgehalt der Meere und nach dem Toten Meer ist der See das zweitsalzigste Gewässer der Erde.

Im unten stehenden Link findet ihr eine interessante Animation der Wasserstände über die Jahrtausende - von vor etwa 30.000 Jahren bis heute. Wer darüber hinaus mehr erfahren möchte, ist auf dieser Website gut aufgehoben. Wer Informationen auf Deutsch benötigt, muss http://de.wikipedia.org/wiki/Lake_Bonneville oder die Seite der Uni Freiberg bemühen (http://www.geo.tu-freiberg.de/brennstoff/exkursionen/USA/geologie_dateien/lake.html).

Zur Tierwelt ist zu sagen, dass sie mannigfaltig sein soll. Antilopen, Koyoten, Büffel, Eulen, Schlangen und anderes Kleingetier, von denen wir jedoch nur Büffel bzw. Bisons und einen Koyoten sahen. Nächstes Wochenende werden die rund 500 Bisons von wahrscheinlich fast ebenso vielen Ranchern für den Winter zusammengetrieben, da sie auf der Insel verstreut ohne menschliche Hilfe bald nicht mehr genug Nahrung finden werden. Das soll ein ziemliches Spektakel werden. Ansonsten scheint die Insel recht karg zu sein, wie man vielleicht auf den Bildern oben sieht. Nichtsdestotrotz besitzt sie den Charme des Unwirtlichen, der sicher auf jeden wirkt, der die Insel wieder verlassen kann und nicht vor dem Plumpsklo zelten muss :-) Denise schwört jedenfalls darauf, dass es dort die schönsten Sonnenuntergänge überhaupt gibt. Wir werden sehen! Vielleicht nächstes Jahr, wenn ich den Mountain View Halbmarathon mitmache :-)

Berge auf Antelope Island zeigen die ehemaligen Uferlinien des einst noch größeren S(alzs)ees, Antelope Island
Berge auf Antelope Island zeigen die ehemaligen Uferlinien des einst noch größeren S(alzs)ees, Antelope Island

Berge auf Antelope Island zeigen die ehemaligen Uferlinien des einst noch größeren S(alzs)ees, Antelope Island

Ein runder Sonntag mit Ecken und Kanten

Heute waren wir nach einer zu kurz geratenen Radtour mit Karla und 3 platten Reifen (grrr!) noch Wandern mit Denise und Frank (Thomas' Chef), deren 3 kleinen Kindern Emma, Claire und Bruno sowie Thomas' leibeigenen Praktikanten aus Deutschland, der zufällig auch Thomas heißt. Langer Satz, kurze Wanderung! Es sollte zu den Donut-Wasserfällen im Big Cottonwood Canyon gehen. Tatsächlich war es eine kurze Wanderung, die insgesamt nur etwa eine Stunde dauerte. Der Weg war erst steil und dann steinig. Einen Fluss haben wir auf glitschigen Steinen überquert - Karla und Bruno mit den besten Plätzen in der Trage bzw. Kraxe. Wären wir bis zum Wasserfall hinaufgekraxelt, wäre das nur auf allen vieren gegangen. So haben wir zugunsten der Kinder darauf verzichtet. Gesehen hätte man dann einen Wasserfall, der sich durch ein donutförmiges Loch Bahn bricht. Aber so war es auch nett, zumal es auch noch zu regnen begann. Nun scheint der Sommer endgültig vorbei zu sein...

Ich wünsche euch einen guten Start in die Woche und freue mich, von euch zu hören.

Bruno ist Hahn im Korb & Familienzusammenführung Sachse-Seidel
Bruno ist Hahn im Korb & Familienzusammenführung Sachse-Seidel
Bruno ist Hahn im Korb & Familienzusammenführung Sachse-Seidel
Bruno ist Hahn im Korb & Familienzusammenführung Sachse-Seidel

Bruno ist Hahn im Korb & Familienzusammenführung Sachse-Seidel