Donnerstag, 1. August 2013

Jedem das Seine: Kaffeesine, Adlerhorst und Shogogo

Jedem das Seine: Kaffeesine, Adlerhorst und Shogogo

Lange hab ich mich nicht gemeldet, denn es war einfach so viel zu tun und zu erleben. Beginnen wir gleich mit guten Nachrichten: Seit Dienstag ist unsere neue Melitta da! Endlich kommt Thomas morgens wieder aus dem Bett. Ich habe einen gut gelaunten Mann und einen starken Kaffee. Was will man/frau mehr? Nach einem Monat ohne richtigen Kaffee bzw. zwei Wochen ganz ohne Kaffeemaschine kehrt nun wieder ein normales Leben ein und Karla kann „Kaffeesine“ sagen.

Letzten Freitag haben wir noch spät abends Besuch aus Deutschland bekommen. Gegen 22:30 trudelte Thomas mit seiner Cousine Claudia und deren Freundin Eva vom Flughafen ein. Karla sah sie Samstag früh und hat sie gleich ins Herz geschlossen, keine Spur von Scheu. Sie sagte auch gleich „Eva“ und „Gaudi“. Nach dem Frühstück fuhr ich eine Runde Rad, während Thomas und Karla mit Eva und Gaudi zum Mormonendenkmal „This is the Place“ mit Streichelzoo, historischem Dorf und kleiner Eisenbahn fuhren. Karla hatte wie immer Angst vor den Tieren, fühlte sich aber im „Candy Shop“ und der Bahn umso wohler. Und natürlich fand sie es toll, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen, auch wenn Mama nicht dabei war. Nach dem Mittagessen fuhr ich zur Arbeit in die Innenstadt. Ich war zum ersten Mal nach dem Etiketten-Umklebeprojekt zum Büchereinstellen in einer neuen Zweigstelle der Stadtbibliothek. Nach vier Stunden Bücher einstellen und ordnen war ich ganz schön knülle. Da es hauptsächlich Kinderbücher waren und deren Regale sehr niedrig sind, tat mir ordentlich der Rücken weh. Es stellte sich heraus, dass dort noch eine andere Deutsche aus einem kleinen Ort an der niederländischen Grenze arbeitete, die aber, obwohl nicht viel älter als ich, schon so lange in den USA lebt, dass es ihr schwer fiel Deutsch zu sprechen und so blieben wir bei Englisch. Sie vermutete, dass ich auch aus Deutschland sei, nachdem ich ihren Nachnamen (Finkemeier) richtig ausgesprochen hatte. Als ich gegen 18:30 mit dem Rad die 9km nach Hause fuhr, freute ich mich aufs Grillen bzw. BBQ. Thomas, Claudia, Eva und Karla hatten inzwischen die Innenstadt und den Salzsee besichtigt. Bei einem Bier entspannend ging mir noch immer das Alphabet vom Büchereinstellen durch den Kopf... Karla ging erst 21:30 ins Bett und war noch mopsfidel. Das lag vielleicht am Eis vom Shop'n Go ("Shogogo"), der Tankstelle an der Ecke, wo wir mit Claudia und Eva hingepilgert waren.

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Jedem das Seine: Kaffeesine, Adlerhorst und ShogogoJedem das Seine: Kaffeesine, Adlerhorst und Shogogo
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Karla in einem "Kindersitz" vor dem Capital alias Beehive (Bienenstock)
Karla in einem "Kindersitz" vor dem Capital alias Beehive (Bienenstock)Karla in einem "Kindersitz" vor dem Capital alias Beehive (Bienenstock)

Karla in einem "Kindersitz" vor dem Capital alias Beehive (Bienenstock)

Am Great Salt Lake
Am Great Salt LakeAm Great Salt Lake
Am Great Salt LakeAm Great Salt Lake

Am Great Salt Lake

Jedem das Seine: Kaffeesine, Adlerhorst und Shogogo

Am nächsten Tag ging Thomas früh laufen und ich machte Ruhetag. Nach dem Frühstück ging es zu fünft auf in den Millcreek Canyon, der mittlerweile zu meinem Lieblingscanyon avanciert, weil ich dort selbst zur Mittagszeit im Schatten und auf größerer Höhe laufen kann. So war ich am Freitag dort fast 1,5 Stunden laufen. Ziel war der Doglake auf ca. 2500 M.ü.N., zu dem ich von ca. 2300 M.ü.N. losgelaufen war. Die 2,5 Meilen dorthin lassen sich schön laufen und auch der See selbst liegt idyllisch. Und natürlich trifft man viele Wanderer mit Hunden. Ich wollte noch weiter zum Desolation Lake laufen, doch auf dem Weg dorthin teilte mir ein Mountainbiker mit, dass dort ein Moose mit Kalb sei, sodass ich nach einer Weile doch lieber einen anderen Weg nahm. Mit einem Moose mit Kalb ist nicht zu spaßen. Der ist auf jeden Fall schneller als man selbst und man hätte nur eine Chance zu entkommen, indem man so lange schnell um einen Baum läuft, bis der Moose erschöpft ist oder entnervt aufgibt.

Am Sonntag jedoch fuhren wir nicht bis ganz hoch in den Canyon, sondern machten uns auf den 2,5 Meilen langen Wanderweg zum „Salt Lake Overlook“, einem Sonnenfelsen, von dem aus man einen wunderbaren Blick über das ganze Tal bis zum Salzsee hat. Oben verweilten wir ein wenig, Karla aß fast alle Cracker auf und auf dem Rückweg schlief sie in der Trage einen weg, während wir reichlich fertig auf den Beinen waren. Insgesamt waren wir ca. 3 Stunden unterwegs. Nach dem Mittagessen fuhr ich mit den Mädels in den Walmart. Das gehört schließlich auch zum Kulturprogramm und ist obendrein aus praktischen Gründen unerlässlich. Thomas hatte noch etwas im Labor zu erledigen und wir holten Pizza zum Fertigbacken von Papa Murphy's ums Eck. Während Thomas und ich mit Karla noch zum Spielplatz gingen, entspannten die Mädels bei einem Bier im Garten.

Jedem das Seine: Kaffeesine, Adlerhorst und Shogogo
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Jedem das Seine: Kaffeesine, Adlerhorst und Shogogo

Am Montag Vormittag war unser Besuch dann auch schon wieder weg – auf dem Weg zum Bryce National Park, Grand Canyon usw. Als ich Karla aus der Kita holte, rief sie „Eva, Gaudi, Shogogo (Shop'n Go)?“ Ich brachte ihr schonend bei, dass die beiden nun im Urlaub seien. Sie fragte jedoch in den nächsten Tagen immer wieder: „Eva, Gaudi, wieder komm?“

Ansonsten war auch diese Woche wieder viel zu arbeiten. Doch wie immer kam auch der Sport nicht zu kurz. Thomas hat allerdings gerade ein kleines Motivationstief beim Laufen. Wahrscheinlich, weil es das ist, was er am meisten macht. Morgens ist es hier nicht vor 6 Uhr richtig hell. Das heißt, dass Rollern oder Radfahren für ihn nur begrenzt möglich wäre, z. B. Im Sugar House Park. 20km skirollern auf einer 2,25km-Runde ist allerdings nicht so schön für den Kopf. Ich war am Montag Laufen mit Ski-Ergometer zwischendrin, Dienstag radfahren, Mittwoch wollte ich eigentlich ruhig laufen. Das ist hier allerdings nicht so richtig möglich, weil es immer irgendwie hoch oder runter geht. Ich fuhr etwas planlos in den Millcreek Canyon und lief einen Wanderweg los. Der war nach kurzem Laufen allerdings so steil, dass es mehr eine Wanderung wurde. Umkehren wollte ich aber auch nicht. Nach ca. 40 Minuten bzw. 2 Meilen (ca. 3km) hatte ich den Gipfel des Mount Aerie erklommen. „Aerie“ heißt nicht umsonst „Adlerhorst“. Ich war weit oben und hatte 670 Höhenmeter zurückgelegt (von 1980 M.ü.N. auf 2580). Dafür war der Ausblick phänomenal. Bergab dachte ich, mein Gott, hier kann man doch gar nicht hochrennen, man kommt ja nicht mal normal runter. Es war tatsächlich steil, sodass der „Abstieg“ sich weit schwieriger gestaltete als der Aufstieg. Unten angekommen zitterten meine Oberschenkel vor Anspannung und ich musste einige Meter auf der recht flachen Straße rennen, um sie zu entspannen. Heute trafen Thomas und ich uns dann in der Mittagspause im Fitnessstudio zum „Workout“.

Jedem das Seine: Kaffeesine, Adlerhorst und ShogogoJedem das Seine: Kaffeesine, Adlerhorst und Shogogo
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Der Weg zum Adlerhorst, Quelle: http://blog.twoknobbytires.com/2011/08/03/mt-aire/
Der Weg zum Adlerhorst, Quelle: http://blog.twoknobbytires.com/2011/08/03/mt-aire/Der Weg zum Adlerhorst, Quelle: http://blog.twoknobbytires.com/2011/08/03/mt-aire/
Der Weg zum Adlerhorst, Quelle: http://blog.twoknobbytires.com/2011/08/03/mt-aire/Der Weg zum Adlerhorst, Quelle: http://blog.twoknobbytires.com/2011/08/03/mt-aire/

Der Weg zum Adlerhorst, Quelle: http://blog.twoknobbytires.com/2011/08/03/mt-aire/

Jedem das Seine: Kaffeesine, Adlerhorst und Shogogo

Karla genießt inzwischen die Kita. Meist brauche ich 15 Minuten, bis ich sie raus habe, weil sie noch am Wasserspender spielen oder die Rampe nochmal runter laufen und wieder hoch und wieder runter laufen will. Der Höhepunkt war, als sie schon fast am Auto war und dann auf den Kindergarten wies und rief „Kidagat?“ Ich verwundert: Willst du wieder in den Kindergarten? Karla: Ja. Ich: Ich dachte, du willst nach Hause. Karla: No.

Sie spricht auch immer mehr Englisch. Als ich gestern kam, kam sie mir mit einem Spielzeug-Pferd entgegen und sagte: Horsi! Oder sie sagt: See you later! Oder gerne auch seit heute: Aidalaikid (I don't like it!). Die Lieder, die sie im Kindergarten singen, können wir allerdings kaum erahnen, das sie bei Karla doch recht abgewandelt sind: „The wheels of the bus go round and round“ ist bei ihr „wong, wong, wong“.

Morgen ist die Woche zum Glück zu Ende. Ich habe nach der Arbeit noch eine Schicht Bibliothek in einer neuen Filiale ums Eck vor mir. Karla hat morgen wieder „Water Day“ (Planschtag) und Thomas hat am Samstag einen knappen Halbmarathon am Berg in Park City vor.

Vor dem Spielplatz: Karla brilliert in ihrer Rolle zwischen Queen Mum und Speerwerferin im KleidVor dem Spielplatz: Karla brilliert in ihrer Rolle zwischen Queen Mum und Speerwerferin im Kleid
Vor dem Spielplatz: Karla brilliert in ihrer Rolle zwischen Queen Mum und Speerwerferin im KleidVor dem Spielplatz: Karla brilliert in ihrer Rolle zwischen Queen Mum und Speerwerferin im Kleid

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