Donnerstag, 25. Juli 2013

Zwischen Dudelsack und Zauberstab

Bisher verlief unsere Woche recht ereignisreich – vor allem für das jüngste Mitglied unserer Familie. Montag Abend war die letzte „Family Night“ im Red Butte Garden. Der Red Butte Garden ist eine Art botanischer Garten, der aber auch als Veranstaltungsort von Open-Air-Konzerten oder Austragungsort von Kindergeburtstagen dient. Die Konzerte kommerzieller Künstler sind für uns leider nicht zu bezahlen. Karla ist noch unter drei, daher wären wir schon mit 100 Dollar dabei, ansonsten um die 150 Dollar. Sheryl Crow war wohl auch schon mal da, aber dieses Jahr kannte ich keinen. Bei der „Family Night“ jedoch kommt man mit dem normalen Eintritt von 10 Dollar pro Erwachsenem rein, kann seine Picknickdecke und sein Essen ausbreiten und die Musik genießen. In unserem Falle: Dudelsack-Musik. Karla war begeistert. Es gab mediterranes Gemüse für sie und Wraps für Mama und Papa. Vorher konnte sie noch eine schottische Distel in einen kleinen Topf pflanzen, bemalen und mitnehmen. Dann entspannte sie auf der Decke beim „Dudäsack“. Danach beim Tanzen mit Bruno und Claire (Sachses waren auch mit) und dann beim Putzen des Brunnens. Zuerst stapfte Bruno in den Brunnen, dann nach und nach alle anderen Kinder. Dann fing Karla an, das Schild zu putzen mit Wasser. Ich reichte ihr ein Feuchttuch zur Unterstützung, Bruno wollte auch eins und wenig später verlangten auch Emma und Claire eins. Alle waren fieberhaft am Putzen. So könnte das immer sein! Wir waren erst nach 21 Uhr zuhause.

Es wurde dann noch voller auf der Wiese. Wir hatten einen Schattenplatz.
Es wurde dann noch voller auf der Wiese. Wir hatten einen Schattenplatz.
Es wurde dann noch voller auf der Wiese. Wir hatten einen Schattenplatz.

Es wurde dann noch voller auf der Wiese. Wir hatten einen Schattenplatz.

Wer aus mir trinkt, der wird ein Putzteufel!Wer aus mir trinkt, der wird ein Putzteufel!
Wer aus mir trinkt, der wird ein Putzteufel!
Wer aus mir trinkt, der wird ein Putzteufel!Wer aus mir trinkt, der wird ein Putzteufel!

Wer aus mir trinkt, der wird ein Putzteufel!

Am Dienstag war „Costume Day“ im Kindergarten. Ich hatte Karla als „Schwarz-rosa Fee“ mit Blume am Kopf (99 Cent), Tüllrock (von Denise) und Zauberstab (99 Cent) ausstaffiert. Ich glaube, sie hatte unbezahlbaren Spaß und es fanden sie alle ganz „loveable“ und süß. Für mich war der Tag etwas stressiger, denn ich hatte noch einen Zahnarzttermin. Dafür musste ich Karla gegen 3 Uhr abholen, zuhause umziehen und windeln und dann schnell mit genug Obst und Milch zu Denise bringen, dann weiter zum Arzt, um mir da über eine Stunde die Zähne bearbeiten zu lassen. Doch die Seelenmassage, die man dort in Form von Komplimenten bekommt, macht das wieder wett. Das macht nicht bei „schönen Zähnen“ halt, sondern die Zahnhygienikerin machte mir auch Komplimente zu Wimpern, Lippen und meinem Englisch. Dr. Clark selbst hat seinen Auftritt in den letzten 10 Minuten. Er stellte ob meiner kurzen Hose sofort fest, dass ich mich viel draußen aufhalte. Dann meinte er, ob nicht mein Mann letztens da gewesen sei, dieser „Vieltrainierer“. Tatsächlich war Thomas vor etwa anderthalb Wochen auch dort. Dr. Clark fragt, ob ich auch so viel trainieren würde und ich meinte, dass ich das versuche. Er daraufhin mustert mich von oben bis unten und sagt: Well, you look good! Was soll man dazu sagen? Ich war jedenfalls froh, als ich dann raus war, auch wenn das Gespräch über die Sportmöglichkeiten mit der Zahnhygienikerin ganz nett war. Auf einmal jedoch – sie hatte gerade vom Kayakfahren und Backcountry Skiing erzählt – fragt sie mich: Are you flossing? Im ersten Moment stand ich total auf dem Schlauch und überlegte, welche Sportart das wohl sein mochte. Doch dann ging mir auf, dass sie wissen wollte, ob ich Zahnseide benutze. Das sind so die Tücken mit Erwartungshaltungen im Gespräch – besonders bei der Fremdsprache.

Dann holte ich Karla ab und am Abend gab Karla noch eine Dreirad-Session, schob Thomas und mich an. Selbst fahren kann sie aber noch nicht. Ich jätete noch eine Weile Unkraut, während Thomas Karla ins Bett brachte.

Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und ZauberstabZwischen Dudelsack und ZauberstabZwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und ZauberstabZwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und ZauberstabZwischen Dudelsack und ZauberstabZwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab

Am Mittwoch war die Kita geschlossen und Thomas hatte frei. Es war Pioneer Day. Am 24.7.1847 hatten die Mormonen unter Führung von Brigham Young das Tal besiedelt, nachdem ihr Anführer Joseph Smith von einem wütenden Mob ermordert worden war und 6.000 Mormonen die damalige USA verließen (Utah war damals Mexiko). Das wird hier groß mit Parade, Fahnen und Feuerwerk gefeiert (also der Einzug, nicht der "Exodus"). Noch jetzt knallen sie draußen herum. Ich arbeitete und Thomas bespaßte Karla. Eigentlich hatte ich gehofft, dass sie zur Parade gehen würden, aber Thomas waren es zu viele Menschen und stattdessen fuhr er mit Karla in den Baumarkt, in die Waschanlage und in den Supermarkt. Nutella war im Angebot. Das muss man nutzen ;-) Dann ging er Rollern und ich Radfahren und nach dem Abendbrot fuhren wir noch in den Millcreek Canyon, um noch einen kleinen Baum auszugraben, damit wir irgendwann mal mehr Schatten auf dem Grundstück haben – auch wenn wir davon nichts mehr haben.

Nochmal zurück zum Schlauch: Unser Verschleiß an Schläuchen ist immens. Ich kann euch nur raten, keinen Schlauch aus dem Supermarkt zu kaufen, auch wenn der noch so billig ist. Der war schwer, knickte ständig ab und dann ging das Plastikgewinde für den Anschluss an den Hahn auch noch kaputt. Endlich! So konnten wir endlich guten Gewissens einen neuen kaufen. Dieser sollte „self-coiling“ sein. D.h. der ist so in sich gekringelt, leicht und damit ist die Plackerei zum Aufwickeln begrenzt. Leider hielt das gute 20-Dollar-Stück nur ein paar Tage. Dann platzte er beim Aufdrehen an einem winzigen Punkt nahe der Düse. Also hin zum Home Depot, umtauschen. Das war problemlos. Wir nahmen den gleichen nochmal. 2 Tage später passiert mir das Gleiche mit dem Schlauch wie Thomas. Ich drehe den Hahn auf und der Schlauch platzt an genau der gleichen Stelle wie der alte. Als Thomas ihn zurückbrachte, hieß es, dass wir nicht die einzigen seien, denen das passiert war. Der Hersteller tut mir schon irgendwie Leid. Na ja. Thomas kaufte dann einen „Heavy Duty“-Schlauch, der nicht nur auf starke Benutzung und Belastung ausgelegt ist, sondern auch schwer zu tragen ist. Aber man kann eben nicht alles haben. Dafür können wir unsere Bäumchen nun ordentlich „ablöschen“. Es soll ja Leute mit Garten geben, die nicht einmal einen Gartenschlauch haben ;-)

Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und ZauberstabZwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und ZauberstabZwischen Dudelsack und Zauberstab

Donnerstag verlief ereignislos mit der üblichen Dosis Sport bei uns beiden und einer ausgeschlafenen Karla. In der Kita hatten sie einen Pioneer Day-Hut gebastelt. Miss Dee meinte, Karla sei motorisch ziemlich gut. Miss Dee hat für die Farbtupfen Kleber aufgebracht und Karla hat die Papierschnipsel dann selbst darauf geklebt. Eine unerfreuliche Sache gibt es noch von gestern zu berichten: Karla ist die Treppe ins Kellergeschoß heruntergepurzelt. Thomas hatte ihr gesagt, sie solle zu mir heruntergehen, ich war aber noch mit einem Bein unter der Dusche. Normalerweise ist Karla auch sicher auf der Treppe. Ich habe es nur Rumpeln gehört und schon das Schlimmste vermutet. Dann schrie sie und ich sah sie auf dem Rücken an der untersten Stufe liegen. Thomas kam sofort. Es schien ihr aber nichts weh zu tun. Ich hob sie auf und zusammen erholten wir uns zu dritt von dem Schock auf der Couch. Zum Glück ist die Treppe mit einem dicken Teppich gepolstert. Jedenfalls gab es keinerlei Nachwirkungen. Nur dass Karla jetzt manchmal auf die Treppe zeigt und sagt: Karla Treppe hunderfalln. Jetzt ist sie umso vorsichtiger und wir auch. Andererseits denke ich, dass man manche Dinge einfach nicht vermeiden kann. Man kann nicht immer neben ihr stehen. Manchmal glaube ich, die Aufgabe von Eltern heißt nicht Erziehung, sondern Schadensbegrenzung...

Gute Nacht!

P.S. Noch immer keine neue Melitta!

Karla und ihr Pioneer Day-HutKarla und ihr Pioneer Day-Hut
Karla und ihr Pioneer Day-HutKarla und ihr Pioneer Day-HutKarla und ihr Pioneer Day-Hut
Karla und ihr Pioneer Day-HutKarla und ihr Pioneer Day-Hut

Karla und ihr Pioneer Day-Hut

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