Am Donnerstag hatten wir noch fast 20 Grad. Heute Abend (Sonntag) sind leichte Minusgrade und es liegt gut ein halber Meter Schnee. So schnell kanns gehen in Salt Lake City. Allerdings soll der Schnee im Tal auch häufig wieder wegtauen. Salt Lake liegt auf dem selben Breitengrad wie Sizilien. Die Sonne ist daher selbst im November noch sehr warm und die Tage sind im Winter nicht ganz so kurz wie in Mitteleuropa. Wir wohnen auf etwa 1400 m Höhe. Das Stadtzentrum ist auf etwa 1200 bis 1300 m Höhe, die Uni liegt auf 1500 m. Wenn man zu den Skizentren fährt, ist man daher ganz schnell über 2000m. Dort ist es kalt genug, damit der Schnee liegen bleibt. Utah ist eigentlich eine Wüste, aber im Winter und im Frühjahr nimmt die relativ warme Luft im Utah Valley sehr viel Feuchtigkeit auf, steigt durch die Wärme an den Gebirgen hoch und kühlt sich dabei ab. Dies führt zu gelegentlichen massiven Schneefällen in den Skigebieten. Dass das Wasser, aus dem der Schnee besteht, vom Salt Lake kommt, lässt sich sogar am Salzgehalt des Schnees bestimmen. Eine weitere Besonderheit ist die niedrige Luftfeuchtigkeit. Während in Mitteleuropa im Winter selbst bei Sonnenschein nur selten weniger als 60% Luftfeuchte erreicht werden, sind 20-30% Feuchtigkeit hier keine Seltenheit. Dieser Tatsache verdankt Utah den Spruch "Greatest Snow on Earth", also wunderbarer Pulverschnee. Das steht auch auf dem Nummernschild unseres Autos!
Da ich schon am Samstag schlechte Laune hatte, weil ich trotz des Schnees nicht Ski laufen war, konnte ich heute meinem inneren Drang folgen und ließ mich von Susanne auf den Weg nach Park City auf dem Mountain Dell Golf Course absetzen. Der wird normalerweise 2mal täglich gespurt. Naja, heute wohl nicht. Ich absolvierte 2 Stunden Ganzkörpertraining, aber Skilaufen konnte man das nicht nennen, denn in 75cm Pulverschnee ohne Spur und mit einer abgebrochenen Stockspitze ist dynamisches Gleiten nur schwer möglich. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit war heute knapp 6 km/h. Es gibt glaube ich Leute, die so schnell schwimmen können. Trotzdem war ich danach glücklich. An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass Susanne es beim Autofahren nicht leichter hatte. Auch auf den Straßen türmten sich die Schneemassen, so dass der geplante Einkaufsbummel in Park City sich auf den Einkauf des Abendessens beschränkte, weil es 45min dauerte, die 10 Meilen bis Park City zurückzulegen.
Pünktlich zum Wintereinbruch kam auch unser erster und langersehnter Besuch an: Meine Mutter, also Karlas Oma Christine (:-P) landete am Samstag Nachmittag mit nur wenig Verspätung und samt ihrer Koffer auf dem SLC International Airport. Wir waren natürlich vor Ort, um sie abzuholen. Die Wartezeit vertrieb sich Karla mit genaustem Begutachten der Rolltreppe und Naseplattdrücken am Plexiglas (siehe Foto).
Christine wirkte trotz der langen Reise sehr frisch und wollte natürlich sogleich Karla in ihre Arme schließen. Doch scheinbar konnte sich Karla trotz wöchtentlichen Skypens nicht mehr so genau an Ihre Oma erinnern und fremdelte ein wenig. Aber schon heute wurde es besser!
Wir nutzten des schöne Wetter am Nachmittag, um unseren neuen Schlitten im Sugarhouse Park auszuprobieren. Karla schien relativ unbeeindruckt zu sein, aber wir glauben, im Grunde hat es ihr Spaß gemacht!
Den Rest sollen die Fotos erzählen...
Krasse rosa Jacke! Und atemberaubend schöne Berge... da könnte man hier im November-Niesel bei knapp 10°C doch glatt neidisch werden...
AntwortenLöschenHe Thomas - wie kann man bei dem Wetter nur ohne Brille langlaufen gehen?! Unverantwortlich.
AntwortenLöschenWenn ich aus dem Fenster sehe, wird mir glatt schlecht. Diesen Schnee über Bonn - ein Traum würde wahr! Genießt es!
AntwortenLöschenAller Schnee ist fast wieder wech...
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