Donnerstag, 25. Juli 2013

Zwischen Dudelsack und Zauberstab

Bisher verlief unsere Woche recht ereignisreich – vor allem für das jüngste Mitglied unserer Familie. Montag Abend war die letzte „Family Night“ im Red Butte Garden. Der Red Butte Garden ist eine Art botanischer Garten, der aber auch als Veranstaltungsort von Open-Air-Konzerten oder Austragungsort von Kindergeburtstagen dient. Die Konzerte kommerzieller Künstler sind für uns leider nicht zu bezahlen. Karla ist noch unter drei, daher wären wir schon mit 100 Dollar dabei, ansonsten um die 150 Dollar. Sheryl Crow war wohl auch schon mal da, aber dieses Jahr kannte ich keinen. Bei der „Family Night“ jedoch kommt man mit dem normalen Eintritt von 10 Dollar pro Erwachsenem rein, kann seine Picknickdecke und sein Essen ausbreiten und die Musik genießen. In unserem Falle: Dudelsack-Musik. Karla war begeistert. Es gab mediterranes Gemüse für sie und Wraps für Mama und Papa. Vorher konnte sie noch eine schottische Distel in einen kleinen Topf pflanzen, bemalen und mitnehmen. Dann entspannte sie auf der Decke beim „Dudäsack“. Danach beim Tanzen mit Bruno und Claire (Sachses waren auch mit) und dann beim Putzen des Brunnens. Zuerst stapfte Bruno in den Brunnen, dann nach und nach alle anderen Kinder. Dann fing Karla an, das Schild zu putzen mit Wasser. Ich reichte ihr ein Feuchttuch zur Unterstützung, Bruno wollte auch eins und wenig später verlangten auch Emma und Claire eins. Alle waren fieberhaft am Putzen. So könnte das immer sein! Wir waren erst nach 21 Uhr zuhause.

Es wurde dann noch voller auf der Wiese. Wir hatten einen Schattenplatz.
Es wurde dann noch voller auf der Wiese. Wir hatten einen Schattenplatz.
Es wurde dann noch voller auf der Wiese. Wir hatten einen Schattenplatz.

Es wurde dann noch voller auf der Wiese. Wir hatten einen Schattenplatz.

Wer aus mir trinkt, der wird ein Putzteufel!Wer aus mir trinkt, der wird ein Putzteufel!
Wer aus mir trinkt, der wird ein Putzteufel!
Wer aus mir trinkt, der wird ein Putzteufel!Wer aus mir trinkt, der wird ein Putzteufel!

Wer aus mir trinkt, der wird ein Putzteufel!

Am Dienstag war „Costume Day“ im Kindergarten. Ich hatte Karla als „Schwarz-rosa Fee“ mit Blume am Kopf (99 Cent), Tüllrock (von Denise) und Zauberstab (99 Cent) ausstaffiert. Ich glaube, sie hatte unbezahlbaren Spaß und es fanden sie alle ganz „loveable“ und süß. Für mich war der Tag etwas stressiger, denn ich hatte noch einen Zahnarzttermin. Dafür musste ich Karla gegen 3 Uhr abholen, zuhause umziehen und windeln und dann schnell mit genug Obst und Milch zu Denise bringen, dann weiter zum Arzt, um mir da über eine Stunde die Zähne bearbeiten zu lassen. Doch die Seelenmassage, die man dort in Form von Komplimenten bekommt, macht das wieder wett. Das macht nicht bei „schönen Zähnen“ halt, sondern die Zahnhygienikerin machte mir auch Komplimente zu Wimpern, Lippen und meinem Englisch. Dr. Clark selbst hat seinen Auftritt in den letzten 10 Minuten. Er stellte ob meiner kurzen Hose sofort fest, dass ich mich viel draußen aufhalte. Dann meinte er, ob nicht mein Mann letztens da gewesen sei, dieser „Vieltrainierer“. Tatsächlich war Thomas vor etwa anderthalb Wochen auch dort. Dr. Clark fragt, ob ich auch so viel trainieren würde und ich meinte, dass ich das versuche. Er daraufhin mustert mich von oben bis unten und sagt: Well, you look good! Was soll man dazu sagen? Ich war jedenfalls froh, als ich dann raus war, auch wenn das Gespräch über die Sportmöglichkeiten mit der Zahnhygienikerin ganz nett war. Auf einmal jedoch – sie hatte gerade vom Kayakfahren und Backcountry Skiing erzählt – fragt sie mich: Are you flossing? Im ersten Moment stand ich total auf dem Schlauch und überlegte, welche Sportart das wohl sein mochte. Doch dann ging mir auf, dass sie wissen wollte, ob ich Zahnseide benutze. Das sind so die Tücken mit Erwartungshaltungen im Gespräch – besonders bei der Fremdsprache.

Dann holte ich Karla ab und am Abend gab Karla noch eine Dreirad-Session, schob Thomas und mich an. Selbst fahren kann sie aber noch nicht. Ich jätete noch eine Weile Unkraut, während Thomas Karla ins Bett brachte.

Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und ZauberstabZwischen Dudelsack und ZauberstabZwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und ZauberstabZwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und ZauberstabZwischen Dudelsack und ZauberstabZwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab

Am Mittwoch war die Kita geschlossen und Thomas hatte frei. Es war Pioneer Day. Am 24.7.1847 hatten die Mormonen unter Führung von Brigham Young das Tal besiedelt, nachdem ihr Anführer Joseph Smith von einem wütenden Mob ermordert worden war und 6.000 Mormonen die damalige USA verließen (Utah war damals Mexiko). Das wird hier groß mit Parade, Fahnen und Feuerwerk gefeiert (also der Einzug, nicht der "Exodus"). Noch jetzt knallen sie draußen herum. Ich arbeitete und Thomas bespaßte Karla. Eigentlich hatte ich gehofft, dass sie zur Parade gehen würden, aber Thomas waren es zu viele Menschen und stattdessen fuhr er mit Karla in den Baumarkt, in die Waschanlage und in den Supermarkt. Nutella war im Angebot. Das muss man nutzen ;-) Dann ging er Rollern und ich Radfahren und nach dem Abendbrot fuhren wir noch in den Millcreek Canyon, um noch einen kleinen Baum auszugraben, damit wir irgendwann mal mehr Schatten auf dem Grundstück haben – auch wenn wir davon nichts mehr haben.

Nochmal zurück zum Schlauch: Unser Verschleiß an Schläuchen ist immens. Ich kann euch nur raten, keinen Schlauch aus dem Supermarkt zu kaufen, auch wenn der noch so billig ist. Der war schwer, knickte ständig ab und dann ging das Plastikgewinde für den Anschluss an den Hahn auch noch kaputt. Endlich! So konnten wir endlich guten Gewissens einen neuen kaufen. Dieser sollte „self-coiling“ sein. D.h. der ist so in sich gekringelt, leicht und damit ist die Plackerei zum Aufwickeln begrenzt. Leider hielt das gute 20-Dollar-Stück nur ein paar Tage. Dann platzte er beim Aufdrehen an einem winzigen Punkt nahe der Düse. Also hin zum Home Depot, umtauschen. Das war problemlos. Wir nahmen den gleichen nochmal. 2 Tage später passiert mir das Gleiche mit dem Schlauch wie Thomas. Ich drehe den Hahn auf und der Schlauch platzt an genau der gleichen Stelle wie der alte. Als Thomas ihn zurückbrachte, hieß es, dass wir nicht die einzigen seien, denen das passiert war. Der Hersteller tut mir schon irgendwie Leid. Na ja. Thomas kaufte dann einen „Heavy Duty“-Schlauch, der nicht nur auf starke Benutzung und Belastung ausgelegt ist, sondern auch schwer zu tragen ist. Aber man kann eben nicht alles haben. Dafür können wir unsere Bäumchen nun ordentlich „ablöschen“. Es soll ja Leute mit Garten geben, die nicht einmal einen Gartenschlauch haben ;-)

Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und ZauberstabZwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und Zauberstab
Zwischen Dudelsack und ZauberstabZwischen Dudelsack und Zauberstab

Donnerstag verlief ereignislos mit der üblichen Dosis Sport bei uns beiden und einer ausgeschlafenen Karla. In der Kita hatten sie einen Pioneer Day-Hut gebastelt. Miss Dee meinte, Karla sei motorisch ziemlich gut. Miss Dee hat für die Farbtupfen Kleber aufgebracht und Karla hat die Papierschnipsel dann selbst darauf geklebt. Eine unerfreuliche Sache gibt es noch von gestern zu berichten: Karla ist die Treppe ins Kellergeschoß heruntergepurzelt. Thomas hatte ihr gesagt, sie solle zu mir heruntergehen, ich war aber noch mit einem Bein unter der Dusche. Normalerweise ist Karla auch sicher auf der Treppe. Ich habe es nur Rumpeln gehört und schon das Schlimmste vermutet. Dann schrie sie und ich sah sie auf dem Rücken an der untersten Stufe liegen. Thomas kam sofort. Es schien ihr aber nichts weh zu tun. Ich hob sie auf und zusammen erholten wir uns zu dritt von dem Schock auf der Couch. Zum Glück ist die Treppe mit einem dicken Teppich gepolstert. Jedenfalls gab es keinerlei Nachwirkungen. Nur dass Karla jetzt manchmal auf die Treppe zeigt und sagt: Karla Treppe hunderfalln. Jetzt ist sie umso vorsichtiger und wir auch. Andererseits denke ich, dass man manche Dinge einfach nicht vermeiden kann. Man kann nicht immer neben ihr stehen. Manchmal glaube ich, die Aufgabe von Eltern heißt nicht Erziehung, sondern Schadensbegrenzung...

Gute Nacht!

P.S. Noch immer keine neue Melitta!

Karla und ihr Pioneer Day-HutKarla und ihr Pioneer Day-Hut
Karla und ihr Pioneer Day-HutKarla und ihr Pioneer Day-HutKarla und ihr Pioneer Day-Hut
Karla und ihr Pioneer Day-HutKarla und ihr Pioneer Day-Hut

Karla und ihr Pioneer Day-Hut

Mittwoch, 24. Juli 2013

Begrenzte Garantie: Das kurze Leben einer amerikanischen (?) Kaffeemaschine

Begrenzte Garantie: Das kurze Leben einer amerikanischen (?) Kaffeemaschine

Heute geht es um Maßnahmen, die im Falle eines Wirksamwerdens der Garantie möglicherweise zu ergreifen sind. Als Anschauungsbeispiel dienen die letzten zwei Wochen. Die letzten zwei Wochen, die wir ohne eine Kaffeemaschine verbracht haben. Das traf insbesondere Thomas hart, der nun morgens nicht mehr aus dem Bett kommt, ja, sogar fast die ganze letzte Woche morgens verschlief. Zur Erinnerung: Unsere Melitta war in Kaffeestärke und Zeit programmierbar, sodass der Kaffee morgens schon fertig war, wenn Thomas aufstand und alles wunderbar nach Kaffee roch.

Alles begann damit, dass nach unserer Rückkehr aus Deutschland der Kaffee morgens recht bitter schmeckte. Offenbar funktionerte die Wasseransaugung nicht mehr richtig und zog an irgendeiner uns unerfindlichen Stelle Luft, sodass der Kaffee recht stark geriet. Es würde vielleicht zu weit führen, der Kaffeemaschine eine emotionale Reaktion auf ihre Benutzungshäufigkeit und unserer Abwesenheit zu unterstellen, doch mit Sicherheit wirkte sich ihr Fehlverhalten doch stark auf Thomas aus und offenbarte seine emotionale Bindung an Melitta.

Thomas begann Melitta zu säubern, zu entkalken, schraubte sie hier und da auf, um den Fehler zu finden. Ich wurde langsam eifersüchtig. Dann der erste Schritt zur Einsicht, dass er sie vielleicht zurückgeben müsse: Er schrieb dem Melitta-Kundendienst. Im Gegensatz zu den zwei Jahren gesetzlich vorgeschriebener Garantie, mit denen man in Deutschland standardmäßig verwöhnt ist, ist hier ein Jahr schon gut - wenn überhaupt. Der Kundendienst sah sich nicht als zuständig und verweis ihn gleich an den Hersteller. Ich dachte ja immer, der Hersteller einer Melitta-Kaffeemaschine sei Melitta, aber offenbar ist nicht drin, was draufsteht. Wahrscheinlich alles Made in China.

Der Hersteller jedenfalls wollte sich auch nicht damit abfinden und nachdem er gezielt nachfragte, wie sich den Thomas um seine Melitta gekümmert habe, riet er, die Gute mit reinem Essig nochmals durchlaufen zu lassen. Also schleppte ich in dem Wissen, dass es nicht am Kalk liegen konnte, auf Wunsch eines einzelnen Herren eine 8-Liter-Flasche reinen Essigs für 3 Dollar aus dem Walmart heran (kleiner gabs nicht). Thomas befüllte Melitta sofort. Mir ätzte es die Schleimhäute weg, aber was hält man nicht alles aus für das Wohlbefinden eines geliebten Menschen (ich meine Thomas, nicht Melitta). Thomas sah wohl auch ein, dass das nicht ganz gesund sein kann und trug Melitta über die Schwelle nach draußen, um ihr und dem Essig nochmals eine Chance zu geben. Es hatte keinen Zweck: Melitta sprotzte und stotterte und spuckte nur stark konzentrierten Essig aus. Selbst wenn es ein anderes Ergebnis gebracht hätte, darauf hätte man nun keinen genießbaren Kaffee mehr trinken können.

Bis zu unserer Reise nach Deutschland war Melitta jeden Morgen und jeden Abend von Thomas liebevoll programmiert, befüllt, ihre herausnehmbaren Teile gesäubert und luftgetrocknet und sie an den Knöpfen gedrückt worden. Meine Theorie ist, dass sie die 3 Wochen nicht verkraftet hat und an Liebesentzug und infolgedessen an gebrochener Wasseransaugung dahingeschieden ist. Sie hatte es bei Thomas besser als es die meisten Ehefrauen bei ihrem Mann haben, schätze ich. Die Fallhöhe war groß.

Auch für Thomas. Ein ums andere Mal musste ich mir anhören, wie ihm seine Melitta fehle, dass er morgens ohne sie nicht mehr aufstehen mag. Nicht dass ich davon irgendeinen Vorteil gehabt hätte. Im Gegenteil. Das zog im schlimmsten Fall Übellaunigkeit seinerseits nach sich.

Nach Thomas' zweiten Kontakt mit dem Hersteller sah auch dieser nach einer Schweigeminute ein, dass sein Rat wohl wirklich Essig war, und Thomas "im Rahmen der begrenzten Garantie, die darauf noch sei", Melitta ersetzt bekommen würde. ALLERDINGS müsse Thomas:

- die Versandkosten in Höhe von 15 USD selbst tragen. Dafür müsse er eine spezielle Nummer anrufen, um seine Kreditkartendaten durchzugeben.

- Melittas Seriennummer angeben

- Melittas Stecker abschneiden

- Melitta mit dem abgeschnittenen Stecker fotografieren und das Foto an den Hersteller schicken, denn aus Kulanz verzichte man darauf, dass Thomas Melitta zurücksendet.

Und zuguterletzt das, was wir schon seit letztem Jahr gelernt haben,

- warten!

Das war vor ca. 10 Tagen. Die 15 Dollar sind auf unserem Konto blockiert worden. Die alte Melitta wurde im Hinblick auf Ersatzteile von mir ausgeschlachtet, doch ihre Nachfolgerin ist noch nicht eingetroffen. Wir trösten uns bisher mehr schlecht als recht mit einer schöden Pressstempelkanne. Wir hoffen, dass die neue Melitta, sollte sie noch eintreffen, länger hält als die alte, denn nochmal halte ich das Prozedere und Thomas' Elend nicht aus. ;-)

Ich wünsche euch einen starken Guten-Morgen-Kaffee!

Ist sie nicht süß, wie sie einen so anguckt, mit den beiden Knopfaugen und der langen Nase?

Ist sie nicht süß, wie sie einen so anguckt, mit den beiden Knopfaugen und der langen Nase?

Montag, 22. Juli 2013

... Abkühlung gefunden!

... Abkühlung gefunden!

In der Timpanogos-Höhle

Am Sonntag gingen wir am Morgen entspannt auf einen sportlichen Ausflug: Thomas rannte den Emigration Canyon bis zum Little Mountian Summit hoch und ich ließ es locker angehen und fuhr ihn gemächlich mit Karla im Chariot auf dem Rad hoch (34km, ca. 500 Höhenmeter). Ich war nach 2 Stunden zurück, Thomas nach 2,5. Dann gab es Mittagessen und schon eine Stunde später machten wir uns auf zur Timpanogos-Höhle etwa 45 Autominuten südlich von SLC, bei Lehi.

Unsere Pippi Langstrumpf beim "Finono" auf der "Lette".Unsere Pippi Langstrumpf beim "Finono" auf der "Lette".Unsere Pippi Langstrumpf beim "Finono" auf der "Lette".

Unsere Pippi Langstrumpf beim "Finono" auf der "Lette".

"Mita-ess""Mita-ess"
"Mita-ess""Mita-ess"
"Mita-ess""Mita-ess"

"Mita-ess"

"Jogo-Eis", selbstgemacht von Mama: Naturjoghurt und Banane tiefgefroren"Jogo-Eis", selbstgemacht von Mama: Naturjoghurt und Banane tiefgefroren
"Jogo-Eis", selbstgemacht von Mama: Naturjoghurt und Banane tiefgefroren"Jogo-Eis", selbstgemacht von Mama: Naturjoghurt und Banane tiefgefroren

"Jogo-Eis", selbstgemacht von Mama: Naturjoghurt und Banane tiefgefroren

Die Timpanogos-Höhle kann man nur im Rahmen einer geführten Tour besichtigen. Sie ist die letzte eines Tropfsteinhöhlensystems bestehend aus 3 Höhlen. Der Name "Timpanogos", der auch den Berg und einen Trail bezeichnet, stammt von den Indianern des Stammes Ute (sprich: Juut, danach sind auch die Sportteams der University of Utah benannt: Utah Utes). Die Bedeutung lautet Stein (tumpi) und Wassermund oder Canyon (panogos). Alle halbstündigen Touren durch die Höhle waren bei unserer Ankunft ausgebucht, aber schlau wie wir sind, hatten wir vorgebucht. Insgesamt muss man für den Besuch 3,5 Stunden einplanen, unter anderem, weil es zuvor einen mitunter recht steilen, wenn auch asphaltierten Pfad hochgeht (2,5km und 330 Höhenmeter). Die Tour selbst dauerte auch über eine Stunde. Man darf weder einen Buggy noch eine Trage mit hineinnehmen, weshalb Karla allein laufen oder getragen werden musste. Die Trage kann man aber kurz vor der Höhle abstellen. Auch für die Rucksackgröße gab es Beschränkungen, und man musste ihn in der Höhle vor dem Bauch tragen. Auch darf man keine Kleidung tragen, die man bereits in einer anderen Höhle getragen hat, um zu verhindern, dass eine Fledermauskrankheit (White Nose Syndrom, ein Pilz) übertragen wird. Da Karla noch nie zuvor in einer Höhle war, konnten wir das für sie mit Sicherheit sagen, aber für uns? Ich kann nicht sagen, wann ich das letzte Mal in einer Höhle war...

... Abkühlung gefunden!... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!... Abkühlung gefunden!
Oben angekommenOben angekommen
Oben angekommen
Oben angekommenOben angekommen

Oben angekommen

Vor der Höhle, in der Höhle
Vor der Höhle, in der Höhle
Vor der Höhle, in der Höhle

Vor der Höhle, in der Höhle

Oben angekommen hatten wir noch 40 Minuten Zeit, die wir zum Spielen mit Karla, Trocknen unserer nassgeschwitzten Oberteile und Fotografieren nutzten.

Dann endlich ging es los. In der Höhle sind das ganze Jahr über konstant 7 Grad Celsius, weshalb wir Jacken eingepackt hatten, von denen wir uns draußen bei nahezu 40 Grad Celsius nicht hatten vorstellen können, sie zu brauchen. Doch sobald sich die kleine, unscheinbare Holztür geöffnet hatte, war ich froh darum. Drinnen war es auch sehr dunkel, was das Fotografieren insofern schwierig machte, als dass man selbst bei guten Einstellungen bezüglich Lichtempfindlichkeit und Belichtungszeit beim Blick in den Sucher nicht sehen kann, was man später auf dem Foto (hoffentlich) sehen kann. Daher waren bei einigen Fotos Köpfe oder Motive abgeschnitten. Ihr ahnt es bereits. Wir haben seit Ende letzter Woche eine neue Kamera. Nachdem Karla das Display meiner Kamera beschädigt hat und wir unverhofft unsere Kaution der Leipziger Wohnung zurückbekommen hatten, stand die Frage, ob wir uns was halbwegs Vernünftiges mit Potenzial zum Aufrüsten oder wieder eine, im Vergleich dazu, billige Kompaktkamera zulegen sollten. Der Fotograf siegte und so haben wir nun eine wunderbare Pentax, die ich bereits ins Herz geschlossen habe, wenngleich ich noch keine Zeit hatte, mich in all die manuellen Funktionen einzuarbeiten. Dies war das erste Mal, dass ich Thomas eine Bedienungsanleitung lesen sah und mein Übersetzerherz hüpfte.

... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!... Abkühlung gefunden!... Abkühlung gefunden!

Eine Rangerin in typischer Kleidung führte uns durch die Höhle. Karla war gleich der Star der Gruppe und bekam Neidbekundungen für ihre (noch nicht vorhandene) Zweisprachigkeit. Sie plappterte und jauchzte, was das Zeug hielt. Man muss allerdings sagen, dass wir als Eltern dies als Vorstufe zu hoffnungsloser Müdigkeit deuten konnten und daher wussten, dass diese "gute Laune" wohl nicht lange anhalten würde. Als an einer Stelle das Licht gelöscht wurde, um zu demonstrieren, wie das vorhandene Kalzit das Licht der Taschenlampe bricht, weinte und schrie Karla vor Angst. Aber alle hatten Verständnis. Man kann nicht sagen, dass die Amerikaner kinderunfreundlich sind (nur unvorteilhaft für Mütter, die arbeiten wollen). Die Höhle hat sich durch Verwerfungen (faults) gebildet, die im Prinzip ganz Utah gebildet haben, oder zumindest das Utah Valley. Entlang dieser Verwerfungslinien drang dann Wasser in die Höhle ein und durch das darin vorhandene Sediment (Kalkstein) haben sich Tropfsteine (Stalaktiten (von oben) und Stalagmiten (von unten)) gebildet - also im Prinzip nicht anders als auch in der Baumanns- oder Herrmanshöhle im Harz, wo ich als Kind war. Nur dass es hier statt Grottenolmen Fledermäuse gibt, wobei ich sagen muss, dass ich weder das Eine noch das Andere je gesehen habe.

... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!

Am Ende der Höhle sprach uns eine Gruppe Amerikaner an, von denen auch einer in SLC wohnte, und gab ihre Schuldeutschkenntnisse zum Besten. Darunter: bitte, danke, und gleich um die Ecke. Das Wichtigste eben ;-) Immerhin war kein Hitlergruß dabei. Leider waren die fotografischen Künste noch schlechter als ihr Deutsch, sodass das Bild von uns Dreien nicht so gut wurde.

Draußen mussten wir uns erst einmal kurz an die Hitze gewöhnen und die Jacken verstauen. Karla wollte einen Kaffee. Wir versprachen ihn ihr unten, wenn sie nicht einschlief. Das schaffte sie ganz knapp, aber unten gab es leider keinen Kaffee und so fuhren wir nach Hause. Es stellte sich heraus, dass Karla erst um 20 Uhr einschlief.

Wir waren nach diesem Tag ziemlich fertig. Ich arbeitete noch ein paar Stunden und dann fielen wir todmüde ins Bett...

Gute Nacht!

... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!... Abkühlung gefunden!
... Abkühlung gefunden!... Abkühlung gefunden!